Namibia

13.04. - 15.04.2017 Windhoek - Naukluft

Nach einer langen Reise kamen wir in Windhoek an und mussten bei der Einreise etwas Geduld beweisen. Ein Typ von Namvic Tours erwartete uns bereits und brachte uns zu unserem 4x4. Nach einer ausführlichen Einführung, wie man diese Dachzelte zusammen baut, starteten wir unser Abendteuer und fuhren in die Pension Steiner. Zum Abendessen wagten wir uns durchs Ghetto zu einem typisch afrikanischen Restaurant und versuchten uns durch die namibische Bierpalette.


Nach dem Frühstück deckten wir uns mit Fressalien ein und fuhren südwärts Richtung Naukluftberge. Im National Park angekommen, richteten wir uns auf unserer ersten Campsite ein. Wir wanderten dem Bachbett entlang bis zu Pools, an denen sich eine Affenfamilie sonnte und lauste. Hier liess Christof zum ersten Mal seine Drohne auf namibischem Boden steigen. Auf dem Rückweg entdeckten wir ein „Dracula-Bärsöili“... ein riesen Meerschwein mit Bärenschnauze und Dracula-Zähnen. Später erfuhren wir den richtigen Namen: Dassie oder zu Deutsch Klippenschleiffer.


Unser erstes Abendessen bereiteten wir im Dunkeln zu... an den frühen Sonnenuntergang werden wir uns bald gewöhnen.

16.04.2017 Naukluft - Sesriem

Um die Naukluftberge zu erkunden, krackselten wir auf dem Olive Trail auf das Hochplateau wo wir einen wunderbaren Blick auf das Nauklufttal hatten. Weiter ging‘s durch ein enges Flusstal abwärts über Stock und Stein bis uns ein Wasserloch den Weg versperrte. Die einzige Möglichkeit, dies zu überwinden, war eine in der Wand verankerte Kette, an der man sich rüber hangeln musste. Action pur... vor allem dann, wenn Hilfsbereitschaft auf Todesangst trifft und sich beide nur noch knapp an dieser Kette festhalten können... Schürfungen, Prellungen und ein Adrenalinflash waren zum Glück die einzigen Folgen :-) Der Weg durch das immer breiter werdende Flussbett brachte uns zurück zu unserem 4x4.


Weiter ging die Fahrt nach Sesriem über eine Schotterpiste. Wir hatten Glück, noch einen gemütlichen Platz auf der Sesriem Campside zu ergattern.

17.04.2017 Sossuvlei

Um 4 Uhr war tagwach damit wir um 5 Uhr durchs Tor zum Nationalpark fahren konnten. Nach den ersten 65 km führt nur noch eine Sandpiste für 4x4 weiter zum Sossusvlei. Bei der erstbesten Gelegenheit manövrierten wir uns in die Tiefen der Sandpiste und mussten mit Schaufel und vollem Körpereinsatz nachhelfen.


Angekommen, marschierten wir barfuss durch den Sand auf die wohl meist fotografierte Sanddüne der Welt. Von hier hatten wir einen tollen Ausblick auf die umliegenden Dünen und auf das Deadvlei. Das Deadvlei ist eine Lehmpfanne inmitten roter Dünen. Hier ragen alte, dürre Bäume aus dem Boden – ein tolles Fotomotiv. Nach einem Imbiss entflohen wir der Hitze und machten uns auf den Rückweg zum Camp. Das frühe Aufstehen hat sich auf jedem Fall gelohnt!


Nach einem chilligen Nachmittag auf dem Campingplatz fuhren wir am Abend zur Elim Sanddüne, um von da den Sonnenuntergang zu sehen. Natürlich wollten wir einen guten Platz mit toller Aussicht, deshalb krackselten wir Düne um Düne hoch. Wie es so ist mit diesen Dünen – hinter der Einen folgt immer auch schon wieder die Nächste ;-) Schlussendlich waren wir ein paar Minuten zu spät, die Stimmung war trotzdem sehr idyllisch.

18.04.2017 Sesriem - Swakopmund

Der Sesriem Canyon scheint nicht ein beliebtes Ziel in dieser Gegend zu sein, denn wir waren die Einzigen hier. Der Tsauchab River hat eine 30 Meter tiefe Schlucht geschaffen, die zum Teil nur wenige Meter breit ist. Zuerst wanderten wir flussaufwärts durch enge Steinformationen, danach in die andere Richtung wo das Flussbett immer breiter wurde.


Nachdem wir die leckeren Apfelkuchen in der Bakery besorgt haben, nahmen wir die lange Fahrt nach Swakopmund in Angriff. Die Weite, die zu Beginn der Fahrt noch spektakulär war, entpuppte sich als pure Langweile... nichts als Sand, Einöde und ab und zu ein paar Hügel. Einzig die Landschaft beim Kuiseb Pass war sehr speziell und eindrücklich.


Kurz vor Walvis Bay fuhren wir in ein Naturschutzgebiet. Hier leben Flamingos und andere Wasservögel. Leider haben wir sie erschreckt und sie flogen zum nächsten Tümpel, den wir nicht so leicht erreichen konnten. Weiter ging‘s nach Swakopmund in unser Hotel und dann direkt in das Brauhaus zum Biertrinken.

19.04.2017 Swakopmund

Nachdem wir uns die Bäuche am tollen Frühstücksbuffet vollgeschlagen hatten, erkundeten wir Swakopmund, das, deutlich erkennbar, 1892 von deutschen Kolonisten gegründet wurde. Zu den kolonialen Sehenswürdigkeiten zählen der Leuchtturm Swakopmund und die Mole, eine alte Ufermauer. Der Markt hier lud zum Durchschlendern ein und Sandra kaufte eine grosse Holzgiraffe, die uns von da an auf unserer Reise begleitete.


Um 11:15 wurden wir für die gebuchte Tour durch die Wüste abgeholt. Zuerst war die Fahrt unspektakulär und keines der Wüstengeckos wollte sich uns zeigen. In Sandwich Harbour genossen wir trotz heftigem Wind den Ausblick auf die schöne Lagune. Danach ging‘s ab in die Dünen. Wir fühlten uns wie auf einer Achterbahn wenn’s auf der anderen Seite der Düne gefühlt senkrecht runter ging. In den Dünen entdeckten wir Orix, Springböcke und Schakale... der Ausflug hat sich also doch gelohnt.

20.04.2017 Swakopmund - Spitzkoppe

Als ersten Punkt stand nochmals der Markt auf dem Programm, denn auch Denise hatte ein paar Souvenirs ausgeguckt und musste Lukas noch davon überzeugen. Und da diese Giraffe sowieso unpraktisch zum Transportieren war, kaufte sich Sandra gleich noch eine zweite. Der Verkäufer freute sich über unser Widersehen.


Bevor wir uns auf den Weg Richtung Spitzkoppe machten, mussten wir unsere Vorräte aufstocken und verbrachten dazu über eine Stunde im Supermarkt. Schon von Weitem konnten wir das namibische Matterhorn erkennen, es ragt unverkennbar aus der ziemlich ebenen Landschaft hervor. Die einzelnen Campsites sind zwischen den Felsen versteckt und man bekommt auf einmal das Gefühl der völligen Einsamkeit – herrlich. Von unserem Platz aus marschierten wir in einer 3/4-Stunde bis zur Rezeption. Den Rückweg gestalteten wir und etwas kürzer und vor allem spannender, indem wir einfach querfeldein und über die Felsen wanderten. Wir kamen beim Rock Pool vorbei, wo ein paar einheimische Jungs plantschten und bei der Natural Bridge. Wir kletterten nach oben, machten ein paar coole Fotos und wanderten auf der andern Seite des Bogens weiter bis zu unserem Campingplatz.

21.04.2017 Spitzkoppe

Wir wachten um 6 Uhr auf, die Morgenstimmung inmitten dieser Berge war toll. Nach dem Frühstück fuhren wir zum Parkeingang um dort unseren Guide Essao aufzugabeln. Er zeigte uns das Bushmans Paradise, zu dem wir über eine steile Felswand gelangten. Hier hat er uns die 200 - 4000 Jahre alten Wandmalereien erklärt, einen Tanz mit Gesang zum Besten gegeben und uns über die Traditionen und die Klicksprache der Nama-Damara informiert.


Beim kleinen Buschmans Paradise waren die Zeichnungen noch etwas deutlicher zu erkennen. Von hier fuhren wir ins Naturreservat und entdeckten zum ersten Mal Zebras und einen Waran, der sich kurz später auf und davon machte. Wir schienen unserem Guide zu gefallen, denn er bot uns für den Nachmittag noch eine Village Tour in Spitzkoppe an. Bis dahin machten wir es uns auf unserem Campingplatz gemütlich.


Essao zeigte uns Spitzkoppe, den Ort an dem er aufgewachsen ist. Beim Stand seiner Schwester kauften wir anstandshalber eine Kette und durften im Gegenzug Fotos schiessen. Wir fuhren zwischen Wellblechhütten zum Friedhof und anschliessend zur Bar. Der Alkohol wird hier wie ein Schatz hinter Gittern gehütet. Wir tranken ein Bier im Garten und plauderten mit Essao, der uns so einen Blick hinter die Kulissen ermöglichte – echt spannend. Nach einer guten Stunde waren wir wieder auf unserer Campsite, richteten uns ein und machten uns gleich wieder auf den Weg. Wir krackselten auf einen der umliegenden Pondocks, genossen ein Apéro und warteten auf den Sonnenuntergang. Es windete wie blöd und dunkle Wolken zogen auf, eine spektakuläre Stimmung. Langsam hörten wir es näher kommen – das Prasseln des Regens. Kurz nachdem die Sonne hinter der Spitzkoppe unterging, begann es zu regnen und wir waren mittendrin. Über die glitschigen Felsen rutschten wir runter und kamen klitschnass beim Camp an.

22.04.2017 Spitzkoppe - Uis

Es war eine windige Nacht und genauso ungemütlich war das Frühstücken mit Sand in den Zähnen. Wir machten uns auf den Weg nach Uis zum Brandberg. Dort besuchten wir die wohl bekannteste Wandmalerei, die White Lady. Ein Guide spazierte mit uns durch das Flussbett und erklärte uns die Bushmans-Kunst. Die Zeichnungen sind 6000 Jahre alt und trotzdem noch gut erkennbar. Die White-Lady sei aber keine Frau sondern ein Medizinmann der San. Na, wenn das so ist – wir fanden den Ausflug zwar schön und interessant, entschlossen aber trotzdem, dass wir nun genug Malereinen gesehen hatten.


Vom Campingplatz aus genossen wir einen wunderbaren Sonnenuntergang. Der Himmel hinter dem Brandbergmassiv färbte sich in allen Farben, von violett bis tiefrot.

23.04.2017 Uis - Grootberg

Ein knapp 1 km langer Spaziergang führte uns durch den versteinerten Wald. Hier liegen Baumstämme die vor 230 Mio. Jahren angeschwemmt und unter Sandstein begraben wurden. Buschmänner haben die Bäume entdeckt als sie bereits komplett versteinert waren. Eindrücklich, wir konnten fast nicht fassen, dass die Rinde nicht holzig war. Lukas hat ein Souvenir mitgehen lassen und damit eine Haft von 12 Monaten riskiert.


Die Orgelpfeifen bei Twyfelfontein liegen in einer kleinen Schlucht. Die schönen Basaltsäulen waren ein tolles Fotomotiv. Von hier aus war ein kurzer Abstecher zum verbrannten Berg möglich.


Nun ging‘s weiter durchs Damaraland, auf und ab über Schotterpisten. Wir entdeckten Strausse, die sich aber sofort aus dem Staub machten als sie bemerkten, dass wir ihretwegen angehalten haben. Dieser Stopp hat auch unserem Auto nicht gefallen – wollte die Karre doch einfach nicht mehr starten. So liessen wir ihn einen Moment ruhen und warteten bis der Motor etwas abgekühlt war. Nach dieser Verschnaufpause fuhren wir wieder voller Kraft voraus. Die brauchten wir auch, denn der Aufstieg zur Grootberg Lodge verlangte unserem Auto ganz schön viel ab. Die Aussicht, die wir von da oben hatten war grandios und machte den Preis allemal wett, den wir für die Übernachtung bezahlten. Wir genossen ein, zwei Apéro, eine Flasche Wein und ein leckeres Abendessen. Vom Balkon aus betrachteten wir den Sternenhimmel und zählten die Sternschnuppen, die wir im angeheiterten Zustand noch erkennen konnten.

24.04.2017 Grootberg - Kamanjab

Nach dem Frühstück ging‘s bergab, und wie. Schliesslich mussten wir irgendwie vom Plateau runter kommen. Durch das Damaraland funhren wir nordwärts nach Kamanjab und hofften, dass unser Tank bis dahin noch reichte. Dort angekommen war unser erstes Ziel die Tankstelle, das zweite der lustige Dorfladen und das dritte, herauszufinden wo zum Geier unsere Lodge liegt... wir hatten keine Adresse, niemand kannte sie, da fragten wir uns: Gibt es sie überhaupt? Dank Google fand eine Dame für uns eine mehr oder weniger genaue Wegbeschreibung heraus, die wir erfolglos befolgten. Der Instinkt brachte uns schlussendlich ans Ziel und dies konnte sich durchaus sehen lassen. Die kleinen Häuschen liegen inmitten eines Wildparks.


Wenn wir schon in der Gegend sind, wollten wir die Kultur der Himbas kennen lernen. Die Himbas stammen von den Hereos ab und leben in kleinen Gruppen abgeschieden von jeglicher Zivilisation. Nach einem Umweg von 60 km besuchten wir das Himbadorf bei der Toko Lodge. Der Besitzer der Lodge holte die Himbas vor ein paar Jahren hier hin. Wir bezahlten $200.- pro Person, wovon er Grundnahrungsmittel für sie einkauft. Ein Dame mit Himba-Abstammung, die auch deren Sprache spricht führte uns durch das Dorf und konnte uns so alles ganz genau erklären und übersetzen.


Die Dorfchefin duschte vor unseren Augen mit der traditionellen Okerpaste und erzählte uns Einiges über den Lebensstil des Urvolks. Wir durften uns eines der mit Kuhfladen tapezierten Häuser von innen ansehen. Kaum zu glauben, dass auf solch engem Raum eine Familie von 5 Personen wohnt. Ein kleiner Himba-Junge fand Freude an Christofs Kamera während die Frauen ihren Markt ausbreiteten. Natürlich MUSSTEN wir hier etwas kaufen und so ergatterten wir zwei handgeschnitzte Töpfchen.


Zum Abendessen gab‘s in der Lodge Oryx-Stroganoff, was sehr lecker schmeckte.

25.04.2017 Kamanjab - Okaukuejo im Etosha NP

Endlich, wir passierten das Galton Gate und waren im Etosha Nationalpark angekommen. Nach kaum 2 Minuten im Park konnten wir schon eine Gruppe Zebras und Giraffen direkt am Strassenrand beobachten. Wir entdeckten Oryx und Springböcke, die zum Teil in riesigen Herden grasten. Am späteren Nachmittag fuhren wir mitten durch grosse Herden Zebras, die sehr oft auch Fohlen dabei hatten. Auch Gnus begegneten uns.


Kaum im Camp angekommen, haben wir sofort mit Kochen begonnen, sodass wir ab Sonnenuntergang bereit waren für unsere Pirsch am hiesigen Wasserloch. Eine wahre Geduldsprobe... und darüber hinaus erfolglos. Etwas endtäuscht gingen wir nach fast 3 Stunden Warten ins Bett. In der Nacht hörten wir das Brüllen der Löwen und das Heulen der Schakale.

26.04.2017 Okaukuejo - Halali im Etosha NP

Früh morgens setzten wir uns nochmals ans Wasserloch, auch wieder ohne Tierbegegnung. Nach Frühstück und Dusche machten wir uns frischen Mutes auf den Weg nach Halali. Auf dem Weg dorthin warteten einige Wasserlöcher auf uns von denen wir uns mehr erhofften, als sie zu bieten hatten. Ausser Zebramangusten entdeckten wir nichts, was wir nicht schon kannten.


Im Halali Camp angekommen suchten wir uns den grössten Platz aus und grillierten Steaks zum Mittagessen, eine tolle Idee. Gestärkt waren wir bereit für eine weitere Game-Tour. Im Buch beim Camp-Eingang haben wir von Tiersichtungen beim Goas Wasserloch gelesen, dies war also unser Ziel. Auf dem Weg trafen wir auf Zebras und Giraffen. Am Wasserloch warteten wir eine Weile und gaben dann auf. Wir machten uns über den Rino-Drive auf den Heimweg. Tatsächlich tranken da am Strassenrand eine Elefantenkuh und ihre beiden Jungtiere… Wir waren hin und weg und komplett fasziniert. Plötzlich tauchten noch Einer und noch ein Weiterer auf – vier Elefanten kamen uns auf der Strasse entgegen, einer davon riesig. Wir legten den Rückwärtsgang ein und versuchten ihnen den Weg frei zu halten. Der Grosse näherte sich uns aber bedrohlich und wir bekamen es mit der Angst zu tun. Der junge Elefant rannte trötend neben uns vorbei während uns die Mutter regelrecht mit ihrem Blick fixierte. Lukas steuerte unser Auto an Mamma-Elefant vorbei… wir hatten es geschafft. Die Freude war gross: Wir haben endlich Elefanten gesehen, sie hatten Junge dabei und wir sind lebend da raus gekommen.

27.04.2017 Halali im Etosha NP

Wir machten uns früh auf in den Park, da wir die Hoffnung auf Löwen in der Dämmerung hatten. Wir sahen erstaunlich wenig Tiere und fuhren nach 3-4 Stunden zurück zum Camp um zu frühstücken. Nach einer ausgiebigen Pause machten wir uns am Nachmittag wieder auf Pirschfahrt.


Die üblichen Verdächtigen waren unterwegs: Zebras, Böcke, Giraffen. Zwei Kudus kreuzten unseren Weg, verschwanden aber rasch im Busch. Plötzlich entdeckten wir einen Elefantenbullen, den wir eine ganze Weile beobachten konnten. Wir waren also deutlich erfolgreicher als am Morgen. Wir fuhren zum Etosha-Lookout, den wir über einen Damm auf die Lehmpfanne erreichten. Von da wirkte die riesige Fläche noch extremer und weiter. Leider zeigten sich noch immer keine Löwen obwohl wir bis zum Sonnenuntergang im Park rumdüsten.

28.04.2017 Halali - Namutoni im Etosha NP

Gleich nach dem Frühstück fuhren wir nochmals zum Goas Wasserloch. Wir waren früh dran und voller Hoffnung einer der Löwen zu Gesicht zu bekommen, aber nichts. Wir fuhren nach Namutoni und hielten auf dem Weg verbissen Ausschau nach Tieren. Je weiter östlich wir kamen, desto mehr Tiere sahen wir. Grosse Gruppen von Zebras, Antilopen, Springböcke und Giraffen. Einfach die Löwen blieben uns im hohen Gras verborgen.


Beim Chudop Wasserloch musste etwas passiert sein, die Safari-Autos standen eng beieinander und die Fotografen hielten die Kameras bereit. Wir quetschten uns in eine Lücke und hatten die perfekte Sich auf das Spektakel. Ein verletzter Kudu wurde von Hyänen in das Wasserloch getrieben und hatte keine Chance mehr aus dieser Falle zu kommen. Zwei der Hyänen versuchten sich immer wieder im Hals des Kudus zu verbeissen, dieses wehrte sich aber mit den spitzen Hörnern und konnte so sein Ende etwas herauszögern. Schlussendlich ergab es sich und die Hyänen stürzten sich gierig auf ihre Beute. Eine regelrechte Fressschlacht. Schakale näherten sich vorsichtig und wollten auch etwas davon abkriegen doch die Hyänen verteidigten ihr Mahl mit aller Macht. Den frechen Schakalen gelang es dann doch ein Stück zu ergattern. Ein spannendes Schauspiel.


Nach einer Mittagspause fuhren wir um die Fischerspan, entdeckten Strausse und Warzenschweine. Auch Antilopen, Zebras, Gnus und Giraffen leben in dieser grünen Gegend.


Gegen Abend wollten wir nochmals bei Chudop vorbeifahren um zu sehen ob noch etwas vom Kudu übrig ist. Es waren immer noch einige Hyänen am fressen und die Giraffen, die sich hier beim Wasserloch zum Trinken versammelten, hatten wohl ein Problem damit. Sie trauten den Hyänen nicht und wagten sich kaum zum Wasser bis die erste Giraffe den Anfang machte. Zu Trinken ist wohl das Mühsamste was sich eine Giraffe antun kann aber es sieht sooo lustig aus.


Ein Game-Driver verriet uns, dass bei der Fischerspan mehrere Löwen seien. So schnell es auch nur ging fuhren wir da hin und sahen gar nichts. Gerade als wir zurück zum Camp fahren wollten, erspähte Christof durch sein Teleobjektiv einen Löwen im hohen Gras. Zwar weit weit weg, aber wir hatten endlich den Beweis, dass es sie also doch gibt.

29.04.2017 Namutoni - Waterberg Plateau

Fertig Camping – alles musste weg. Was wir nicht noch assen packten wir in einen Sack, den wir einer Familie übergaben anstatt das Zeug zu entsorgen. Bevor wir den Park verliessen, wollten wir nochmals beim Kudu und den Hyänen vorbeischauen. Alle waren spurlos verschwunden und es herrschte Stille am Wasserloch. Auf Tipp eines Game-Drivers versuchten wir noch kurz einen Löwen zu erspähen, hatten aber im Busch keine Chance. Nachdem auch der Dik-Dik-Drive nicht erfolgreich war, machten wir uns auf zum Gate und verliessen den Etosha.


Nach einer langen Fahrt sind wir in der Waterberg Valley Lodge angekommen und hatten das Bedürfnis uns zu bewegen. Nach mehreren Tagen im Auto waren wir etwas eingerostet und freuten uns auf die Wanderungen am Fusse des Waterbergs. Wir wanderten auf der einen Talseite bis zur Quelle und auf der anderen Seite zurück. Unterwegs versteckten sich Baboons und Dassies vor uns und die Geräuschkulisse war wie im tiefsten Dschungel.


Zurück in der Lodge genossen wir ein Apéro bei herrlicher Aussicht und ein Kudu-Ragout zum Abendessen.

30.04. - 01.05.2017 Waterberg Plateau - Windhoek

Aus dem frühen Frühstück wurde nichts, denn die Küche war noch nicht soweit. Und wie in Namibia üblich, hatten sie es auch nicht sonderlich eilig. Bei der Tankstelle hier konnte nur Benzin getankt werden und die nächste Diesel-Tankstelle sei im 100 km entfernten Otjiwarongo… So weit kamen wir jedoch nicht mehr. Der Mitarbeiter der Lodge hatte wohl Mitleid und offerierte uns, eine Privatstrasse nach Okakara für uns öffnen zu lassen. Natürlich waren wir dankbar und nahmen sein Angebot an. Der Wachmann stand schon bereit um uns das Tor zur Privatstrasse zu öffnen. Die ersten paar Meter waren nicht gerade vielversprechend. Nach den tiefen Schlaglöchern wurde die Strasse aber doch noch überraschend gut und wir fuhren direkt nach Okakara zum Tanken. Der Weg zu Namvic Safari, wo wir unser Auto abgaben war lang und unspektakulär. Wir gaben unser Gefährt ab und wurden zum Flughafen gebracht.


Wir waren knapp dran und gehörten zu den letzten die für den Flug eincheckten. Ein Schock als die Dame am Check-In meinte, es seien zu wenig freie Plätze mehr übrig. Plötzlich druckte sie doch alle Boardkarten und wir mussten uns in die lange Reihe zum Security Check-In stellen, obwohl unser Boarding bereits im Gange war. Als eine Dame des Flughafenpersonals uns neben der Kolonne durch schleuste ging alles recht schnell - so schnell wie es in Namibia halt üblich ist. Schlussendlich reichte die Zeit sogar noch um Amarlua als Souvenir zu kaufen.


Eine tolle, abwechslungsreiche und wunderschöne Reise geht zu Ende!

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