Cuba

12.04.2010 La Habana

Nach einem langen Flug waren wir froh, als wir endlich bei Humberto angekommen sind und er uns den ersten Mojito servierte. Übernachten konnten wir bei seinem Nachbar. Die Angaben von Humberto bekamen wir durch meinen Cousin, welcher zuvor schon bei Humberto war und ihn wärmstens empfehlen konnte.

13.04.2010 La Habana - Santiago de Cuba

Nach einem etwas komischen Morgenessen treffen wir uns mit Humberto. Er wollte uns mit seinem Chevrolet aus dem Jahr 1954 durch Havanna kutschieren. Schon nach wenigen Minuten lag sein ganzer Stolz bereits das erste mal ab. Er war sich dies offensichtlich gewohnt und konnte den Motor durch wenige Handgriffe wieder zum Starten bringen.


Er fuhr uns zum Plaza de la Revolution, später zum Cementerio Colon, einem beeindruckenden Friedhof mit ungefähr 800'000 Gräbern. Zudem machten wir einen kurzen Spaziergang durch den Lenin-Park. In der Nähe von der Universität parkierte er sein Auto. Wir spazierten zum Parque Central mit dem Kapitol. Wir verbrachten dort gemütliche Stunden bei Mojitos und kubanischer Musik. Das Cristal-Bier durfte dabei natürlich auch nicht fehlen.


Später holte und Humberto wieder ab um mit uns zum Plaza de Armas zu gehen. Uns kam es hier ähnlich vor wie im Quartier Latin in Paris. Beim Plaza de San Francisco schlenderten wir durch die Gassen. Humberto zeigte und auf der anderen Seite der Küste das Haus von Che Guevara. Von hier aus konnte er die ganze Küste im Auge haben.


Zurück bei Humberto zeigte er uns, wie mann einen richtigen Mojito macht und Zigarren raucht. Später brachte er uns noch zum Viazul, da der Zug heute komischerweise nicht fährt, warum wusste niemand. Mit dem Nachtbus machten wir uns also auf den Weg nach Santiago de Cuba.

14.04.2010 Santiago de Cuba

Um 07.00 Uhr waren wir endlich in Santiago de Cuba angekommen. Der Sohn unserer Gastgeberin holte uns mit dem Taxi am Bahnhof ab. Nach einem superfeinen Morgenessen legten wir uns jedoch noch einmal ein wenig hin. Im Bus konnte man nicht wirklich entspannt schlafen.


Als wir wieder fit waren, machten wir uns auf dem Weg ins Zentrum, auf den Parque Céspedes. In einem Aquarium lernten wir den Unterschied zwischen den kubanischen Pesos und den Peso Convertible kennen und wie man so abgezockt werden kann. Für viel mehr war das Aquarium jedoch nicht. Auch das Museo del Ron war nicht viel spannender.


Durch die einzige Strasse wo nicht nur Armut zu sehen war, kamen wir zum Plaza de Marte. Hier genossen wir ein wenig die Sonne auf einer Strassenbank, sprachen mit Einheimischen und sahen einer Schulklasse bei einer Stafette zu.


Zurück beim Parque Céspedes setzten wir uns im Casa Grande ein das Restaurant und kühlten uns mit einer Runde Cristal ab. Das Nachtessen nahmen wir bei unserer Gastgeberin ein. Hier wollte uns ein Belgier vom Autofahren auf Kuba abraten, wir werden es jedoch trotzdem selber in Angriff nehmen.

15.04.2010 Santiago de Cuba - Baracoa

Nach einem herrlichen Morgenessen machten wir uns auf den Weg zum Autovermieter. Um 12.30 Uhr war alles geregelt und wir konnten Santiago de Cuba verlassen und in Richtung Baracoa fahren. Auf ungefähr halber Strecke kamen wir in die Nähe von Guantanamo. Überall waren Militärfahrzeuge zu sehen und Zäune aufgestellt.


Auf einer Passstrasse durch den Regenwald fuhren wir hoch nach Baracoa. Es regnete die ganze Zeit, war aber irgendwie passend. Angekommen in Baracoa regnete es in Strömen. So konnten wir jedoch auch gleich sehen wie die interessante Wassersammlung auf den Dächern zum Duschen gefüllt wird.


Als sich der Regen wieder legte, wollten wir uns das kleine, verlotterte Dorf anschauen. Irgendwie fanden wir es hier trotzdem super. Als wir in einem Laden etwas zum knabbern kaufen wollten, merkten wir auch hier wieder, wie praktisch es ist die einheimische Währung zu besitzen.


Zurück im Casa war wieder ein Mojito auf dem Programm. Wir genossen die Zeit auf der Terrasse, da uns La Mamma überredete, bei ihr zu Essen.

16.04.2010 Baracoa - Moa - Holguín

Den Weg aus Baracoa zu finden war gar nicht mal so einfach. Für ein paar CUC führte uns ein alter Mann jedoch mit seinem Fahrrad aus der Stadt raus.


Die Strasse quer durch das Naturschutzgebiet war extrem holprig. Es lohnte sich jedoch, dass wir diesen Weg nach Moa wählten. Die Gegend war sehr beeindruckend. Am Strassenrand standen teilweise Schulkinder. Kaum sahen sie, dass es sich um Touristen handelte, fingen sie an zu betteln. Es ist richtig schön zu sehen, wie gross die Freude über ein paar Kugelschreiber hier noch ist. In Flüssen wuschen die Frauen ihre Kleider und überall verkauften sie Leckereien aus einer Tüte, welche aus Palmenblätter gefertigt war.


Als wir Moa in der Ferne erblickten, traf uns fast der Schlag. Die Nickel-Industrie nebelt alles mit rot-schwarzem Rauch ein. Das kann ja nicht gesund sein.


Unser Casa in Holguín fanden wir erst nach ungefähr einer Stunde. Endlich mussten wir einmal nicht bei der Gastfamilie essen. Leider war das Essen in der Stadt nicht wirklich gut und somit verstehen wir, warum alle immer wollen, dass man im Casa isst.

17.04.2010 Holguín - Camagüey - Morón

Nach dem schlechtesten Morgenessen seit wir in Kuba sind und Startprobleme mit unserem Auto, machten wir uns auf den Weg in Richtung Camagüey. In einem "El Rapido" assen wir unterwegs noch eine leckere Pizza, da wir seit gestern Abend nichts gutes mehr erhielten. Heute war ein ziemlich langer Fahrtag über die Autobahn geplant.


Als es zu regnen begann, entschieden wir uns nur bis Morón zu fahren und hier ein Casa zu suchen. Im schönsten Haus der Strasse wurden wir fündig. Der Herr des Hauses sprach gerne mit uns und gab uns noch diverse Tipps für unsere Reise. Auch seine Frau war sehr zuvorkommend. Das Nachtessen bei ihnen schmeckte richtig lecker, auch wenn es schon wieder Pollo gab.

18.04.2010 Morón - Cayo Guillermo

Nach einer kalten Dusche und einem süssen Morgenessen machen wir uns auf den Weg in Richtung Cayo Coco und fahren über den 17 km langen Damm. Die Fahrt war ein wenig langweilig, da der Damm nur geradeaus geht, jedoch war das Meer auf beiden Seiten der Strasse glasklar.


Als wir in Cayo Guillermo ankamen und den Strand sowie das wunderschöne Meer sagen, entschieden wir uns hier ein Hotel zu suchen. 230 CUC pro Nacht für All Inclusive. Wir nützten dies natürlich schamlos aus. Gleich zu Beginn stopften wir uns an der Grillbar unsere Mägen voll.


Am wunderschönen Strand und im herrlichen, glasklaren und türkisblauen Meer erholten wir uns und genossen die Zeit.


Als wir zurück im Zimmer waren, begann es zu regnen. So etwas haben wir noch selten gesehen. Innert kurzer Zeit war alles überschwemmt. So schnell es kam, war auch alles wieder vorbei. Vor dem Nachtessen gönnten wir uns in der Strandbar noch ein paar Mojitos und schauten den Personen zu, welche ausser diesem Luxushotel von Kuba nichts kennen. Plötzlich, wie aus dem nichts zog ein Gewitter auf. Wie ein riesiger schwarzer Amboss zogen die Wolken übers Meer. Wir machten noch ein paar Fotos, bevor wir ins Restaurant flüchteten.

19.04.2010 Cayo Guillermo - Morón

Heute Morgen sieht man vom Sturm von gestern Abend nichts mehr. Das Wetter ist wieder herrlich und wir geniessen den Tag am Strand und nützen natürlich das All Inclusive Angebot noch einmal so richtig aus.


Zurück in Morón entschieden wir uns nochmals zum selben Haus zu fahren und für eine Übernachtungsmöglichkeit anzufragen. Die Familie war überrascht, hatte aber sehr Freude, dass wir wieder vor der Türe standen. Nach einer kalten Dusche und einem leckeren Nachtessen im El Rapido, gönnten wir uns in einer gemütlichen Bar noch ein paar Mojitos.

20.04.2010 Morón - Trinidad

Unterwegs durchs Land des Zuckerrohrs begaben wir uns in Richtung Trinidad. Vom Torre de Izmaga aus genossen wir die wunderbare Aussicht über das Valle De Los Ingenios - Das Tal der Zuckerfabriken. Der Aufstieg auf den Turm war ziemlich kriminell.


In Trinidad suchten wir uns eine Bleibe und machten uns direkt auf den Weg ins Zentrum. Trinidad ist ein schönes Städtchen mit viel Charme...das alte Kopfsteinpflaster, der Markt, die Häuser... hier ist alles ein wenig zurück geblieben aber sehr sympathisch.


Nach einem Spaziergang durch die vielen Gassen und dem Besuch im Museo de la Cuidad mit seinem Aussichtsturm, genossen wir ein Panaché und eine Glace.


Auf dem Dorfplatz war ziemlich viel los. DJ Ernesto legte auf, die Personen tanzten jedoch nicht, wie wir es uns von Kubanern vorgestellt hatten. Wir tranken ein paar Mojitos und kamen ins Gespräch mit Einheimischen, welche uns das Casa della Musica empfehlen. Dort erinnerte uns der Tanzstil jedoch mehr an Bali als an Kuba.


Während unsere Gastgeberin uns auf ihr Dach schickte um den Sonnenuntergang zu geniessen, kochte sie uns das Nachtessen. Wie immer Pollo mit Reis.

21.04.2010 Trinidad - Cienfuegos

Wir verlassen Trinidad und fahren an den Playa Ancon um zu baden. Hier waren praktisch keine Touristen, nur Kubaner. Wir liessen und Mojito und Bier servieren bevor wir uns auf den Weg in Richtung Cienfuegos machten.


Die Suche nach unserem Casa war ziemlich einfach. Die Stadt ist zwar riesig aber schön nach Nummern aufgebaut. Teresa half uns dann bei der Planung unserer Weiterreise.


Fürs Nachtessen wollten wir heute wieder einmal in die Stadt. Und was gab es dort, nur Pollo. Plötzlich merkten wir, dass wir gar kein Geld mehr hatten und uns somit auch keine Mojitos mehr leisten konnten.

22.04.2010 Cienfuegos - La Habana

Gleich zu Beginn des Morgens gingen wir auf die Suche nach einer Bank, damit wir wieder zu Geld kamen. Anschliessend besuchten wir nochmals den Plaza J. Marti und schauten den Personen zu.


Auf dem Weg nach Havanna wollten wir noch in den Parque National Ciénaga de Zapata. Auf der Strasse nehmen wir einen jungen Kubaner mit, welcher per Zufall auf der Krokodilfarm arbeitet und uns somit gratis durch die ganze Farm führt und uns alles erklärt. Natürlich durfte auch ein Fotoshooting mit einem Krokodil nicht fehlen.


Auf der Farm im See leben 104 Krokodile zwischen 25 und 60 Jahren. In abgetrennten Becken leben die kleinen Krokodile, welche pro Lebensjahr ca. 10 cm wachsen.


In Havanna hatten wir eine halbe Ewigkeit bis wir das Haus von Humberto fanden. Übernachten konnten wir wieder bei seinem Nachbar. Wir spazierten noch ein wenig durch die Stadt und bestaunten die verlotterten Häuser. Auch wenn uns Havanna zu Beginn unserer Ferien nicht so überzeugte, jetzt sehen wir alles mit anderen Augen und finden, dass diese Stadt voller Charme ist.

23.04.2010 La Habana - Viñales

Den Weg aus Havanna hinaus zu finden, war gar nicht mal so einfach. Wir entschieden uns, nicht über die Autobahn ins Valle de Viñales zu fahren. Die Fahrt über Land lohnte sich sehr.


In der Cueva del Indio fuhren wir mit einem Boot auf dem Rio San Vicente rund 8 km durch die Karsthöhle ans andere Ende. Beim Höhlen-Ausgang kauften wir uns noch diverse geflochtene Körbe aus Palmenblätter, tranken etwas und machten uns schliesslich auf den Weg zu unserem Casa. Für zwei Nächte haben wir uns hier eingemietet.


Hier gefällt es uns richtig gut. Wir verbrachten viel Zeit auf der Terrasse, tranken Mojitos, rauchten Zigarren und versuchten uns mit Lidia zu verständigen.

24.04.2010 Viñales - Cayo Jutias - Viñales

Heute Morgen besuchten wir die berühmten und wirklich sehr beeindruckenden Mogotes im Valle de Viñales. Wir fuhren weiter durch das Tal bis zur berühmten Wandmalerei beim Mural de la Prehistoria.


Später fuhren wir auf der Strasse, welche in sehr schlechtem Zustand war in Richtung Cayo Jutias. Für uns war klar, dass wir sicher einen anderen Weg zurück nehmen werden. Wir genossen einen herrlichen Tag auf der Karibikinsel. Der Ausflug war jedoch nicht ganz billig. Um Zutritt auf die Insel zu bekommen, mussten wir 17 CUC bezahlen.


Zurück in Viñales verbrachten wir den Abend auf dem Dorfplatz. Heute war hier anscheinend Party angesagt.

25.04.2010 Viñales - Pinar del Río

Auf unser Weiterfahrt werfen wir vom Mirador einen letzten Blick zurück aufs wunderschöne Valle de Viñales.


Obwohl heute Sonntag ist, zeigte uns in Pinar del Río ein Mann die Tabak-Farm und wie alles abläuft mit der Ernte, dem Trocknen, usw. Es was wirklich sehr spannend. Super war auch, dass es überhaupt keine Touristen hatte und er sich die Zeit für uns nahm. Er trieb sogar noch einen Tabaquero auf, welcher uns zeigte, wie eine richtige kubanische Zigarre gedreht wird. Blätter mit Löcher und Rümpfen kommen in die Mitte und werden anschliessend mit grossen, elastischen Blättern umwickelt.


Zur Ehre von Alejandro Robaina, welcher am 17. April 2010 im Alter von 91 Jahren gestorben ist, wird auf seiner Tabakfarm ein Museum über ihn eröffnet. Wir waren somit die ersten Besucher im Museum. Alejandro war einer der bekanntesten und erfolgreichsten Tabakpflanzer auf Kuba. In der dritten Generation führte er die 1845 von seinen Vorfahren gegründete Plantage. Nach der Revolution überzeugte er zudem Fidel Castro, den Tabakanbau nicht zwangsweise zu verstaatlichen.


Zurück in unserem Casa gab es zur Abwechslung geschmortes Schwein - richtig lecker. Auf der Terrasse liessen wir den Abend mit Zigarre und Mojito ausklingen.

26.04.2010 Pinar del Río - La Habana

Wieder zurück in Havanna gaben wir als erstes unser Mietauto zurück. Trotz der Einschüchterung zu Beginn unserer Ferien hatten wir überhaupt keine Probleme mit unserem Hyundai.


Unser Gepäck konnten wir bei Humberto deponieren. Anschliessend gingen wir noch ein letztes mal in die Altstadt zum Plaza Vieja. Uns gefällt es hier jedes mal besser. Plötzlich begann es wieder wie aus dem nicht zu regnen. Die ganzen Strassen waren komplett überschwemmt. Tropfnass tranken wir noch einen letzen kubanischen Mojito bevor wir uns ein CoCo-Taxi schnappten, welcher uns zurück zu Humberto brachte. Wir konnten uns bei ihm noch frisch machen, bevor uns sein Sohn an den Flughafen brachte.


Ach wie schön war doch Kuba. Mit ein wenig Glück konnten wir das Land sogar wieder verlassen.

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