San Pedro - Pica - Humberstone - PN Lauca

06.06. - 07.06.2019 San Pedro de Atacama - Lagunas Altiplánicas

Nach unserem Abstecher ins kühle Bolivien genossen wir die Wärme an unserem Oasen-Übernachtungsplatz etwas ausserhalb San Pedros. In und um die grösste Salzebene Chiles gab es für uns noch eine ganze Menge interessanter Landschaften zu erkunden und wir entschieden noch etwas länger in dieser Gegend zu verweilen.


So machten wir uns auf zu den Altiplano-Seen. Zwischen hohen Vulkanen eingebettet liegen auf über 4000 Metern über dem Meeresspiegel die beiden Lagunen Miscanti und Miñiques. Wir fuhren weiter ins Hochland bis zum Salar de Aguas Calientes - vielfarbige Berge im Hintergrund, rote Felsen am Ufer und dazwischen der weisse Salar mit der türkies schimmernden Lagune - was für eine Kulisse! Und aus der Vogelperspektive wirkte sie sogar noch spektakulärer. Am Fusse des Vulkans Miñiques, in der völligen Abgeschiedenheit des Altiplanos, fanden wir einen idyllischen Übernachtungsplatz.

08.06.2019 Salar de Atacama

Den nächsten Tag widmeten wir dem Salar de Atacama. Die Laguna Chaxa mit ihren Flamingos kannten wir bereits und fuhren daher direkt zu den Ojos del Salar, zwei spiegelglatte Seen mitten in der Salzwüste. Eigentliches Ziel war jedoch die Laguna Tebinquinche, in deren Wasser sich der kegelförmige Volcán Licancabur spiegelte. Zum krönenden Abschluss des Tages gönnten wir uns, zum wirklich lecker knackigen Brot, ein echtes Schweizer Fondue (Danke an dieser Stelle an die Schmuggler).

09.06.2019 Valle del Arcoíris 

Nach einer schönen Fahrt und sechs Flussdurchquerungen waren wir bei einem wahrhaften Naturwunder angelangt: dem Valle del Arcoíris - zu Deutsch das Regenbogen-Tal. Und genauso märchenhaft wie es klingt, sieht es hier auch aus. Zugegeben, als wir uns zuvor Bilder im Internet angeschaut hatten, hatten wir üble Bildbearbeitung im Verdacht, doch tatsächlich gibt es hier Felsen in allen Farben des Regenbogens! Wunderschön und einzigartig zeigten sich die farbigen Berge im Licht der Nachmittagssonne. Doch auch Nachts hatte diese tolle Kulisse ihre Reize.

10.06.2019 Valle de Marte

Die heimischen, sehr neugierigen Esel rissen uns ziemlich unsanft aus dem Schlaf und so verliessen wir das Valle del Arcoíris um ins nächste Tal zu fahren. Das Valle de Marte oder auch Valle de la Muerte genannt... uns gefiel der ursprüngliche Name Mars-Tal jedoch besser und wir finden er passt auch sehr gut. Rote, markante Felsen prägen das Tal durch das wir bis zum Aussichtspunkt wanderten. Nach dem Rückweg über die Hochebene am Rande der Schlucht entlang, ging’s über die grosse Sanddüne runter wie durch Tiefschnee. Noch Tage später fanden wir Sandkörner in unseren Schuhen.

11.06. - 18.06.2019 Pica

Unsere Reise ging weiter durch die trockenste Küstenwüste der Erde - die Atacama. Lange Zeit sahen wir nichts als Einöde bis plötzlich eine Oase auftauchte - Pica. Ein kleiner Ort an dem Früchte gedeihen. Allen voran die berühmte Pica-Zitrone, die wichtiger Bestandteil des Cocktails „Pisco Sour“ ist. Wir nisteten uns auf einem kleinen Campingplatz mit Pool und Hängematten ein und liessen ein paar Tage einfach mal die Seele baumeln.

19.06.2019 Oficinas Salitreras Humberstone y Santa Laura

Als wir uns nach entspannten Tagen von der Oase losreissen konnten, machten wir eine Reise in die Vergangenheit der Atacama-Wüste. Wir waren in den von der UNESCO geschützten Oficinas Salitreras Humberstone und Santa Laura. Das „weisse Gold“ machte Chile einst reich. Hier wurde Salpeter gewonnen und zur Herstellung von Dünger und Schiesspulver in die ganze Welt exportiert. Als Salpeter in den 1960er Jahren synthetisch hergestellt werden konnte, wurden die Mienen stillgelegt und die Arbeiter zogen weg. Zurück blieben Städte, die niemand mehr brauchte - Geisterstädte. Wir schlenderten Stunden durch die Ruinen der Salpeterwerke, durch die zerfallenen Häuser der Arbeiter, durch die Schule, das Theater, das Krankenhaus und lernten so Einiges über die Ära, die damals so plötzlich endete.

20.06. - 22.06.2019 Arica - Parinacota

Die Panamericana führte uns bis nach Arica, der nördlichsten Stadt Chiles. Letzte Gelegenheit, all die leckeren Sachen, die wir in diesem Land kennen gelernt hatten, nochmals zu kaufen... Unter anderem haben wir unser Merquén-Lager aufgestockt. Merquén, unser neues Lieblingsgewürzsalz aus geräuchertem rotem Chili, das von den chilenischen Ureinwohnern, den Mapuche stammt. Nach dem Grosseinkauf fuhren wir stetig aufwärts - Arica liegt am Meer, unser nächstes Ziel, der Parque Nacional Lauca zwischen 3000 - 6300 m.ü.M. Wir liessen es sachte angehen. Den ersten Zwischenhalt legten wir auf 3200 m.ü.M. ein, bevor wir ins kleine Dorf Putre gelangten, das bereits auf 3600 m.ü.M. liegt. In Parinacota waren wir auf 4400 m.ü.M. angelangt. Im letzten Aymara-Nest vor der bolivianischen Grenze leben rund zwei Dutzend Menschen und es hat nichts ausser einer Kirche aus dem 17. Jh und vorallem: jede Menge Lamas und Viscachas. Hier richteten wir unser Basislager ein.

23.06.2019 Lagunas Cotacotani

Trotz vorbildlicher Akklimatisierung, die Höhe zerrte ganz schön an uns... zwar wurden wir von Übelkeit verschont, doch Kopfschmerzen und leichter Schwindel begleiten uns. Das Unangenehmste waren aber die schlaflosen Nächte und das schwere Atmen der dünnen Höhenluft. Nichtsdestotrotz wollten wir zu den Lagunas Cotacotani wandern. Stets die verschneiten Zwillings-Vulkane Parinacota (6350 m) und Pomerape (6240 m) im Blick wanderten wir durch die sandig hügelige Landschaft bis der erste See vor uns auftauchte. Wunderschön, wie ein Spiegel lag er vor uns. Unzählige kleine Lagunen verschiedenster Farben zieren die Gegend hier und boten uns mit den bemoosten Felsen herrliche Fotomotive. „Der Batterie-Ladezustand ist kritisch“... Nach 12 km zu Fuss in diesen Höhen, waren wir richtig erschöpft - doch wie immer haben sich die Anstrengungen gelohnt.

24.06.2019 Lago Chungará

Der glatte Lago Chungará ist eines der Wahrzeichen des Parque Nacional Lauca. Hier spiegeln sich die umliegenden Vulkane und zahlreiche Vogelarten finden ihren Nistplatz. Direkt am Ufer des Sees nisteten auch wir uns ein und verbrachten unsere letzte Nacht auf chilenischem Grund auf 4550 m.ü.M. Über den Paso Chungará - Tambo Quemado geht unsere Reise weiter nach Bolivien. Nach genau 100 Tagen Chile sind wir etwas wehmütig, dieses wunderbare und abwechslungsreiche Land zu verlassen und doch freuen wir uns riesig auf das was uns im Herzen des Kontinents, in Bolivien, erwartet!

Timelapse Nightsky Atacama

Route

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