Guayaquil - Cotopaxi - Quito

17.01. - 18.01.2020 Guayaquil

Zurück aus dem Paradies der Galápagos befanden wir uns nun wieder mitten im Beton-Dschugel Guayaquils. Um diesem zu entfliehen spazierten wir über die 840 Meter lange Fussgängerbrücke zur Isla Santay. Die 22 km² grosse Insel ist von Mangroven bedeckt und Heimat einiger Kaimane, die sich im trüben Wasser des Río Guayas wohl fühlen.

Mit dem Boot liessen wir uns zurück zum Malecón chauffieren wo ein letzter, kühler Sangría mit Peach & Kathrin auf uns wartete bevor wir die Beiden zum Flughafen brachten und Abschied nehmen mussten. Und nicht genug des Tschüss-Sagens... am Tag darauf trennte sich unser Weg von jenem von Skye & Nick, unseren Freunden aus Australien. So liessen wir Guayaquil etwas geknickt hinter uns und fuhren nordwärts Richtung „Strasse der Vulkane“.

19.01.2020 Volcán Chimborazo

Er ist die höchste Erhebung unserer Erde, auch wenn dies Everest-Fans ungern hören. Mit seinen 6263 Metern Höhe, der Nähe zum Äquator und der Tatsache, dass die Erde nicht kugelrund ist, ist dieser Gipfel am weitesten vom Erdmittelpunkt entfernt. Es wäre toll gewesen, ganz hoch zu krackseln und einmal im Leben der höchste Mensch auf Erden zu sein, doch dazu hätten wir einen Guide und mehr Zeit zum Akklimatisieren gebraucht. Am Vortag noch auf Meeresebene, fanden wir es anstrengend genug, plötzlich wieder auf über 4800 Metern zu sein. Trotzdem traten wir kurz in Edward Whympers Fussstapfen und wanderten zum, nach dem Erstbesteiger benannten, Berghaus. Das höchste der Gefühle war die Laguna Cocha auf 5100 Metern, danach machten wir uns wieder auf den Weg in tiefere Lagen.

20.01. - 21.01.2020 Baños de Agua Santa

In Baños werden die sogenannten „Bäder des heiligen Wassers“ mit schwefelhaltigen, heissen Quellen gespeist. Und wenn man nach Baños fährt, sollte man doch auch in einem der vielen Thermalbäder relaxen. Wir suchten uns das, gemäss Reiseführer, schönste Bad „El Salado“ raus und waren jedoch von den schmuddeligen Beton-Becken doch etwas enttäuscht.


Gut, dass Baños noch Einiges mehr zu bieten hat. Zum Beispiel die riesige Schaukel am Casa del Arbol über dem abgrundtiefen Nebelwald... den Wind in den Haaren, das Kribbeln im Bauch - wir fühlten uns kurzerhand in die Kindheit zurück versetzt.


Der tosende Wasserfall Pailón del Diablo stürzt in die Teufelsschlucht und von der Hängebrücke aus hatten wir den perfekten Platz um die Kraft der Natur zu bestaunen. Eindrückliche Wassermassen quetschen sich hier an beiden Seiten des massiven Felsens vorbei.

22.01. - 23.01.2020 Laguna Quilotoa - Cotopaxi NP

Ein Kratersee wie aus dem Bilderbuch - die Laguna Quilotoa. Wir hatten perfektes Wetter und genossen vom Kraterrand die herrliche Sicht auf den grün schimmernden See. Bevor wir die Fahrt Richtung Cotopaxi Nationalpark in Angriff nahmen, legten wir einen Stop beim Toachi Canyon ein - ein Werk der jahrtausende alten Eruption des Volcáns Quilotoa.

Er ist einer der aktivsten, höchsten und meistbesuchten Vulkane Ecuadors - nein, ganz Südamerikas - der Cotopaxi. Mit seinen stolzen 5897 Metern ist er zwar „nur“ der zweithöchste Berg des Landes aber mit Sicherheit der allerschönste... denn die regelmässige Kegelform mit der Schneekappe macht den Gipfel zum Idealbild eines Vulkans.


Ziel war der Vulkan, doch der Nebel blieb förmlich an den umliegenden Gipfeln kleben, sodass wir unter der grauen Decke blieben und uns die Füsse rund um die Laguna de Limpiopungo vertraten. Wir suchten uns einen Platz zum Campen aus, von wo wir den Cotopaxi im Blick hatten und hofften, dass wir den Kegel noch zu Gesicht bekommen. Und siehe da, morgens lichteten sich die Wolken und der Bilderbuch-Vulkan zeigte sich von seiner schönsten Seite.


Über eine holprige Piste fuhren wir hoch auf 4580 Meter, wo wir die Wanderschuhe montieren und zu Fuss weiter gingen. Im Zickzack schafften wir es bis zur Schneegrenze auf 5035 Metern. Ab hier wären Steigeisen gefragt gewesen, doch wir bevorzugten eine heisse Schokolade im Refugio. Genauso taten es auch Manuela & Fabio, die Berner, die wir in der Berghütte kennenlernten und uns einen Tipp für einen Übernachtungsplatz in Quito gaben. Dort trafen wir die Beiden wieder und verbrachten einen gemeinsamen Abend im Viertel La Mariscal mit vielen Restaurants und Bars.

24.01.2020 Quito

2850 Meter über dem Meeresspiegel liegt die höchste Hauptstadt der Welt - Quito. Wie so oft, war es auch bei Quito so, dass wir im Vorfeld nicht viel Positives zur Stadt gehört hatten. Doch unsere Erfahrung zeigt, wenn wir uns ein eigenes Bild von etwas machen, haben wir meist Schönes zu berichten.


Wir starteten unser Stadtbesichtigung im Parque Itchimbia, von wo wir uns erstmal einen Überblick verschaffen konnten. Es wurde schnell klar wo uns unser Weg hinführt, nämlich direkt in die Altstadt, die von der UNESCO geschützt wurde. Von der mächtigen Basílica del Voto Nacional spazierten wir zur Plaza Grande, dem Herzstück der Stadt. Ein wunderschöner Platz umringt von imposanten Gebäuden wie der Catedral Metropolitana, dem Präsidentenpalast oder dem Palacio Arzobispal, mit einem gemütlichen Innenhof.

25.01.2020 Mitad del Mundo - Lago San Pablo

Die Mitte der Welt und die Überquerung des Äquators - ein Meilenstein unserer Reise entlang der Panamericana. Die Meisten besuchen das Monument „Mitad del Mundo“, welches den Äquator jedoch um rund 240 Meter verfehlt. Wir bevorzugten die genaue Breite 00º00’00” und besuchten deshalb Intiñan. Bis zu diesem Tag war der Äquator für uns nicht mehr als ein Breitengrad. Doch wir erlebten bei 00º00’00” echt verblüffende Dinge, die uns zeigten, dass wir tatsächlich auf dem Äquator stehen und dass es doch mehr als einfach nur eine Linie auf der Weltkarte ist.


Am Fusse des Vulkans Imbabura liegt der Lago San Pablo. Er ist umgeben von Totora Schilfgras, aus dem die berühmten Boote gebaut werden. Hier fanden wir ein idyllisches Plätzchen am See von wo aus wir die herrliche Abendstimmung genossen.

26.01.2020 Otovalo - Lago de Yahuarcocha

In Otovalo auf der Plaza de los Ponchos soll der grösste Markt Südamerikas stattfinden. Wir stürzten uns in das bunte Treiben. Farbenfrohe Tücher, Schals und Ponchos, Lederwaren, Schmuck und allerlei kleine Handwerkskunst wurden uns angeboten. Obwohl wir nicht an einem der Hauptmarkttage da waren, war dies tatsächlich einer der schönsten Märkte, die wir bis jetzt durchstöbert hatten.

Letzte Station: Ibarra an der Laguna de Yahuarcocha. Hier liessen wir diesen spannenden und abwechslungsreichen Monat in Ecuador noch einmal Revue passieren. Erstaunlich, wie viele verschiedene Regionen und Klimazonen in diesem kleinen Land Platz finden. Innert einem Tag konnten wir vom Andenhochland, durch den Dschungel bis an die trockene Pazifikküste fahren. Ecuador - ein Land der Vielfalt in Flora und Fauna und jede Reise wert!

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