Manizales - Medellín - Bogotà

07.02.2020 Manizales

Kaffee - das schwarze Gold Kolumbiens. Das Land steht an dritter Stelle, was den weltweiten Kaffee-Export angeht und genau das spührten wir - Kaffee ist hier Passion pur! Inmitten der Kaffeeplantagen liegt die charmante Hacienda Venecia. Diese Farm hat mehrere Auszeichnungen für ihren Kaffee gewonnen und deshalb wollten wir genau da die kolumbianische Cafetera-Kultur kennenlernen.


Während einem Spaziergang über das Anwesen und durch die Plantagen lernten wir die Kaffeesträucher kennen, allen voran die Arabicas, wie das Ernten und Bewirtschaften einer Plantage funktioniert und wie hart das Leben eines Kaffeepflückers sein muss.


Vom Schälen, Waschen, Trocknen, Enthüllen bis zum Rösten, Mahlen und Geniessen - uns wurde der Prozess von der Kaffeekirsche bis zur Tasse gezeigt. Zur Spezialität der Hacienda Venecia gehört ein etwas süsslicher Kaffee, dessen Herstellung etwas von der Üblichen abweicht und hervorragend schmeckt.

Eine weitere süsse Versuchung, und wir gaben uns ihr verheissungsvoll hin - der Schokolade. Nach einer Erfrischung im Pool meldeten wir uns zum Cacao-Workshop an. Schon die glitschig weiss umhüllte Kakaobohne, die aus der Frucht zum Vorschein kommt, schmeckt süss, wenn auch nicht nach Schokolade. Damit dieser natürliche Zucker in die Bohne übergeht, wird sie zusammen mit dem Fruchtfleisch fermentiert und in der Sonne getrocknet bevor sie geröstet, geschält und gemahlen wird. Damit die Bitterkeit der Süsse weicht, wird zusätzlicher Zucker eingerührt. Nach dieser harten Arbeit hatten wir uns ein Stück selbst gemachte Schokolade reichlich verdient, die wir mit Salz, Chili, Kaffee und Co. fantasievoll verfeinerten.

08.02. - 09.02.2020 Medellín

Kolumbien hat nich nur das schwarze, sondern auch das weisse Gold. Nach wie vor sind Drogen und die Kokain-Mafia ein Thema, auch wenn niemand gern darüber spricht. In den frühen 1980er Jahren erlebte das Medellín-Kartell unter Führung des berüchtigsten Bürgers der Stadt, Pablo Escobar, ihre Höhepunkte. 1993 wurde der Drogenkönig auf einem Dach in Medellín von Blei durchlöchert und trotzdem florierte der Drogenhandel weiter.


Medellín galt als die blutigste und mörderischste Stadt der Welt. Gerade der Stadtteil Comuna 13, litt besonders unter den Rivalitäten der Drogenbanden - es herrschte Krieg zwischen Sicherheitskräften, Paramilitärs und Guerillas. Viele Menschen, wie so oft hauptsächlich Unschuldige aus den Armenvierteln, liessen ihr Leben und gelten nach offiziellen Berichten noch Heute als „verschollen“. Diese traurige Vergangenheit wird in Wandmalereien sowie der Rap- und HipHop-Szene der Kommune verarbeitet. Es wird in Bildung, Sicherheit und Infrastruktur, wie zum Beispiel die Rolltreppen, die die steilen Treppen ersetzen, investiert, sodass die Comuna 13 Heute mit einem neuen Gesicht erscheint.

Zum neuen Erscheinungsbild Medellíns gehört auch das wunderbar funktionierende Metro-Netz, das manche Gegenden auch mit Gondelbahnen abdeckt. Von „La Aurora“ hatten wir eine eindrückliche Aussicht und uns wurde bewusst, dass vor uns die zweitgrösste Stadt Kolumbiens lag.


Auf dem Gipfel des 80 Meter hohen Hügels Nutibara liegt eine kleine typische Siedlung namens Pueblito Paisa. Und sie ist wirklich sehr klein, so klein, dass wir uns darüber amüsierten, uns die Mühe gemacht zu haben, hierher zu gelangen. 


Das Stadtzentrum hat nicht allzu viel zu bieten, doch der Parque de las Luces und die Plaza Botero, mit Bronzeskulpturen des gleichnamigen Künstlers, können sich durchaus sehen lassen. Im Barrio El Poblado, rund um den Parque Lleras, wimmelt es von Restaurants und Bars. Hier haben wir toll gegessen und zu leckeren Drinks unsere Weiterreise geplant.

10.02.2020 Guatapé - El Peñol

Das malerische Dorf Guatapé mit seinen kopfsteingepflasterten Gassen war unser nächstes Ziel. Die weissen Gebäude sind mit kunterbunten „Zocalos“ geschmückt - Flachreliefe, die einst dazu dienten die Häuser vor pinkelnden Hühnern und spielenden Kindern zu schützen. Für uns waren die farbenfrohen Gassen gefundene Sujets für die Kamera.


Während wir den Ufern des künstlichen Sees El Embalse del Peñol folgten, sahen wir den 200 Meter hohen Granitmonolithen schon von Weitem. Eine steile Treppe führte uns die 750 Stufen hoch auf den „Piedra del Peñol“. Auf dem Gipfel wurden wir mit dem wunderbaren Panorama über den See belohnt. Nach einem Besuch der ursprünglichen Siedlung Peñol Viejo, suchten wir unseren idyllischen Campingplatz am See auf.

11.02.2020 Río Claro

Unser Weg führte uns durch den kolumbianischen Dschungel. Ausser Grün auf beiden Seiten der erstaunlich guten Strasse, gab‘s nicht viel zu sehen, bis uns plötzlich ein bekanntes Fahrzeug kreuzte. Es waren Rafael & Mileide, die wir vor über einem Jahr zuletzt in Ushuaia getroffen hatten - so ein Zufall. Doch sie waren in die andere Richtung unterwegs und wir wollten in die Reserva Natural Cañon de Río Claro. Hier konnten wir uns die Beine nach der langen Fahrt vertreten und uns von frechen Eichhörnchen an der Nase rumführen lassen. Der klare Fluss schlängelt sich durch helle flach geschliffene Marmorfelsen mitten im Dschungel. In der Hitze, lockte uns das angenehm kühle Nass zu einem Bad. Da wussten wir noch nicht, dass wir abends vor einem Luxushotel mit Pool campen würden.

12.02. - 16.02.2020 Bogotà

Auf 2600 Metern thront, umrahmt von Bergen, die Hauptstadt Kolumbiens - Bogotà. Einer dieser Berge ist der Cerro de Monserrate, dessen Gipfel wir mit der steilen Standseilbahn erreichten. Oben angekommen wartete die eindrückliche Aussicht über die 7,5 Millionenstadt auf uns. Zurück bei der Talstation ging’s zu Fuss weiter durch den Parque Espinosa, vorbei an der Universität und der kleinen Iglesia de las Aguas zum Parque de los Periodistas. Eine Fussgängerzone in der die Strassenkünstler Schulter an Schulter stehen, führte uns direkt zur Plaza Bolívar, dem Herzstück der Altstadt „La Candelaria“. Ringsum den Platz reihen sich imposante Gebäude wie die Catedral Primada de Colombia oder das Capitolio Nacional. Die Casa de Nariño, Residenz des Präsidenten, ist zwar ein schönes Gebäude, wird aber bewacht wie ein Hochsicherheitstrakt.


Nach dieser Stadtbesichtigung war unsere Zeit zu Dritt leider auch schon abgelaufen und wir begleiteten Chantal schweren Herzens zum Flughafen. Hinzu kam, dass die ELN, eine kolumbianische Guerilla-Bewegung, die Strassen während drei Tagen blockierte und wir somit in Bogotá festsassen. Gute Restaurants und Bars fanden wir bei der Plazoleta del Chorro de Quevedo, im Viertel Usaquén und in der Zona Rosa. Also vertrödelten wir uns die Zeit mit Kulinarik und Shopping. Ausserdem statteten wir dem Museo del Oro einen Besuch ab. Hier sind 35‘000 Goldobjekte aus prähispanischen Kulturen ausgestellt. Am Montagmorgen wurden die Strassen wieder freigegeben. Zwar mussten wir unsere Route auf Grund gesprengter Wegabschnitte etwas anpassen, aber es konnte weitergehen.

Route

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