Villa de Leyva - Barichara - Minca

17.02.2020 Zipaquirá

Wir rühmen uns nicht grade als Kirchengänger. In Zipaquirá jedoch gingen wir gern den Kreuzweg bis zum Hauptschiff der Salzkathedrale, die 180 Meter unter dem Erdboden liegt. Die Kathedrale wurde in das Gestein einer einstigen Salzmiene gehauen und mit dem richtigen Licht am richtigen Fleck wirkt sie majestätisch und einzigartig. Die Catedral de Sal zählt für uns zu den sehenswertesten Kirchen, die wir bisher weltweit besucht haben.

18.02. - 20.02.2020 Villa de Leyva

Villa de Leyva soll das schönste koloniale Örtchen Kolumbiens sein - davon wollten wir uns selbst überzeugen. Die prächtige Plaza Mayor ist von weissen Häusern umgeben. Wir schlenderten durch die kopfsteigepflasterten Gassen und wanderten hoch zum Mirador El Santo, von wo wir das Städchen überblicken konnten.

Etwas ausserhalb Villa de Leyvas liegen die Pozos Azules. Kleine, jeweils 4 - 8 Meter tiefe Teiche. Allesamt sind sie glasklar und dank dem mineralienreichen Wasser schimmern sie blau und türkies.


Ein Kloster aus dem Jahr 1620, erbaut aus Stein und Lehmziegeln mitten in der Abgeschiedenheit der Natur. Ein kleiner aber lohnenswerter Umweg führte uns zum Convento del Santo Ecce Homo mit dem sorgfältig gepflegten Innenhof.

21.02.2020 Cascada de Juan Curi - San Gil - Guane

Wir übernachteten beim Parkplatz und somit beim Startpunkt der Wanderung zum Wasserfall Juan Curi. So konnten wir früh morgens los und waren die Ersten und Einzigen am 180 Meter hohen Wasserfall. Um uns in den natürlichen Becken zu erfrischen und den perfekten Winkel für ein Foto zu haben, mussten wir noch etwas Kletterkunst und Gleichgewicht beweisen.

Die Kleinstadt San Gil hatte für uns nicht allzuviel zu bieten. Doch wir verbrachten einige Zeit im Parque El Gallineral, der sich gleich am Stadtrand befindet. Die Bäume sind mit langen, silbrigen „Barbas de Viejo“ behangen und sind Heimat frecher Eichhörnchen und vorwitziger Papageien.

Im Departamento Santander, in dem wir uns befanden, sind sie eine echte Delikatesse - Hormigas Culinas, was so viel wie „fetter Ameisenhintern“ bedeutet... wir hätten nicht geglaubt, diesen Snack je zu testen, doch hier bot sich die einmalige Chance, nur Wenige davon zu kaufen. Nur die dicken Prinzessinnen werden geröstet, die einfachen Arbeiterameisen haben anscheinend zu wenig zu bieten. Das indigene Volk der Guane hat diese Tradition erfunden und am Leben erhalten. Während die Kolumbianer eine Handvoll dieser Dinger, wie wir die Salznüsse zum Apéro vertilgen, waren wir eher zögerlich und vorsichtig. Wenn auch nicht scheusslich, aber eine Ameise reichte uns völlig...


Apropos Guane - im winzigen Dorf namens Guane leben Viele dieses indigenen Volkes noch sehr ursprünglich. Zwar sieht man deutlich, dass auch hier die Kolonialherrn ihre Spuren hinterlassen hatten und doch scheint die Zeit irgendwie stehen geblieben zu sein.

22.02. - 23.02.2020 Barichara

Für uns räumt Barichara den Preis des schönsten kolonialen Städtchens ab. Weiss gestrichene, 300-jährige Häuser mit bunten Blumen und schmucken Holztüren säumen die Kopfsteinpflaster-Gassen. Mit „Helado“ und „Cerveza Michelada“ kühlten wir uns ab und beobachteten das Treiben auf der Plaza Mayor.


Ruhiger zu und her ging’s auf dem Campingplatz Guaimaro etwas ausserhalb Baricharas, wo wir Ulla & Hans-Jürgen kennen lernten, die uns bereits in Ecuador mehrmals begegnet waren. Nur ein Hügel trennte uns vom Städchen, sodass wir zu Fuss, bei toller Aussicht, nach Barichara wandern konnten. Schneller, bequemer und vorallem weniger ins Schwitzen kamen wir jedoch mit den rasanten Tuk Tuks.

24.02. - 27.02.2020 Barichara - Minca

Viele Kurven, viele Kilometer und fast genauso viele Lastwagen - wir waren auf der Ruta 45a Richtung Norden unterwegs und legten 730 km innert zwei Tagen zurück. Auf Grund der Nähe zu Venezuela und der noch immer aktiven Guerillagruppierungen, gelte die Gegend nicht grade als die Sicherste. Bis auf die vielen venezolanischen Flüchtlinge ist uns glücklicherweise nichts Negatives aufgefallen und doch hielten wir es für besser, hier Gas zu geben.


In Minca angekommen, befanden wir uns in einem relaxten aber sehr touristischen Dorf auf 600 Metern inmitten der Sierra Nevada. Der Ort ist umgeben von dichtem Dschungel und obwohl es erdrückend heiss war, waren wir da um zu Wandern. Erstes Ziel waren die Cascadas de Marinka. Auf der Wanderung dorthin war uns zum Dahinschmelzen zumute und die Abkühlung unterhalb des Wasserfalls kam uns gerade recht. Leider waren wir nicht die Einzigen mit dieser Idee, denn es wimmelte von Touristen.


Allein jedoch waren wir abends beim Aussichtspunkt der Finca Bolívar. Da wir auf dem Parkplatz des Hostels übernachteten, durften wir zum hauseigenen Mirador spazieren und von da den Sonnenuntergang über dem Dschungel geniessen. Wir waren derart begeistert, dass wir die sechs Tucane, die hinter uns im Baum sassen erst bemerkten, als sie davon flatterten. Zum Glück gab es noch einen zweiten Abend in Minca und somit eine weitere Chance auf Tucane.


Es war Wochenende und uns wurde abgeraten, zum Pozo Azul zu wandern, da man vor lauter Leuten weder den Wasserfall noch die Pools sehen könne. Nun gut, dann muss das ja DIE Sehenswürdigkeit in der Umgebung sein, die wir uns nicht entgehen lassen dürfen. Wir starteten früh morgens, was wegen der tropischen Temperaturen ohnehin angenehmer war und hatten Glück. Wir waren fast als Erste beim Wasserfall Pozo Azul. Doch gute 10 Minuten später kamen die Reisegruppen und Familien heranmarschiert und verwandelten die malerische Schlucht in ein Freibad mit Kindergeschrei und Geplantsche.


Gut, dass wir bei der Finca Bolívar Zugang zum Bach hatten, so konnten wir vom Pozo Azul fliehen und uns dort im kühlen Nass erfrischen. Pünktlich zum Sonnenuntergang machten wir uns wieder auf zum Aussichtspunkt. Diesmal verpassten wir die Tucane nicht. Sie waren zwar nicht mehr ganz so nah wie am Vorabend aber doch so, dass sich der Aufstieg nochmals gelohnt hat.

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