05.02. - 06.02.2016 Helsinki - Rovaniemi - Luosto
Helsinki, windig, -5°C. Wir fragten uns wie es uns wohl in Lappland ergehen würde, wenn wir bereits hier frierten. Wir spazierten zum bekannten Dom und entschieden uns bald für ein erstes Apéro an der Wärme. In einem Steakhouse wagten wir uns an ein Poro, ein herrliches Stück Rentier.
Früh morgens genossen wir ein tolles Frühstücksbuffet bevor wir uns auf zum Flug nach Lappland machten. In Rovaniemi übernahmen wir unser vorgeheiztes Auto und fuhren als erstes ins Stadtzentrum. Durch die Fussgängerzone spazierten wir bis zum Ufer vom Ounaskoski, über dem ein mystischer Nebel lag. In einem Kaffeehaus erwärmten wir uns von den -17°C, die sich hier im trockenen Norden gar nicht so schlimm anfühlen wie gestern noch befürchtet. In Santa Claus’ Village statteten wir dem Samichlaus einen kurzen Besuch ab, wie erwartet eine völlige Touristenfalle. Jenseits des Polarkreises fuhren wir nach Luosto wo wir unser hammermässiges und unglaublich gemütliches Hüsli mitten im Nirgendwo in Empfang nahmen.
07.02.2016 Luosto
Nach einem ausgiebigen Frühstück schnallten wir unsere Schneeschuhe an und schapften durch den tiefen Schnee. Die Sicht war leider nicht so klar wie wir es uns erhofft hatten und doch hat es Spass gemacht den Hügel zu erklimmen. Abseits des Weges ist das Schneeschuhlaufen anstrengend und das Geräusch, wenn sich eine Schneedecke bewegt etwas unheimlich, trotzdem konnten wir es nicht lassen.
Zurück im Haus heizten wir die Sauna ein und kühlten uns wie die Finnen im Schnee ab, einfach herrlich!
08.02. - 10.02.2016 Luosto - Pyhähärvi - Pyhä-Luosto NP
Unsere Thermokleider können wir wohl ungebraucht im Koffer liegen lassen. Es ist immer um die 0°C. Meist schneit es oder regnet es sogar, einzig die Sonne lässt auf sich warten.
Trotz des üblen Wetters wagten wir eine Schneeschuhwanderung um den Pyhähärvi. Nachdem wir gute 13 km um den See marschierten, riskierten wir am Schluss eine Überquerung - das klappte ohne Einsinken oder andere Zwischenfälle.
Die dicke graue Wolkendecke wollte sich auch heute nicht lichten. Das hinderte uns jedoch nicht an einer Schneeschuhwanderung durch den Pyhä-Luosto National Park. Pyhätunturi ist eine 8 km lange Kette mit 5 Gipfeln. Unser Weg führte durch die Isokuro-Schlucht bis zum Pyhäkasteenlampi, wo ein gefrohrener Wasserfall in einen zugeschneiten See zu plätschern scheint. Über eine steile Holztreppe erreichen wir die Höhe bis zum Uhrharju, von wo aus wir über einen schönen Waldweg zurück nach Pyhä wanderten. Nach guten 10 km in den Beinen gönnten wir uns ein Rentierfilet auf dem Grill und unsere tägliche Haussauna inklusive Abkühlung im Schnee.
11.02. - 12.02.2016 Luosto - Sodankylä - Lampivaara Amethyst Mine
„Hurti ga iichoufe“ heisst in Lappland, über 30 Minuten Autofahrt bis zum nächstgrösseren Einkaufszentrum in Sodankylä. Auf dem Rückweg fuhren wir bei einer Rentierfarm vorbei. Den Rest des Tages verkrochen wir uns in unser Blockhaus, denn draussen war es wirklich ungemütlich. Selbst der Hot-Tube-Antti schaffte es nicht mehr bis zu uns hoch, da zu viel Schnee auf den Strassen lag.
Trotz dicken Schneeflocken rafften wir uns nach einem Tag auf der faulen Haut auf und schnallten unsere Schneeschuhe an. Entlang des Luosto Fjells wanderten wir zur Lampivaara Amethyst Mine. Dort wühlten wir im Boden und fanden tatsächlich einige der beliebten violetten Steine. Der Rückweg durch die wunderbar verschneite Landschaft war trotz Schneegestöber herrlich - wie durch einen Wintermärchenwald.
13.02.2016 Arctic Husky Farm
Bereits von weit weg konnten wir die aufgeregten Hunde hören, die nur darauf warteten endlich loszurennen. Sobald die Leinen gelöst wurden, ging’s ab. Mit gut 10 bis 15 km/h zogen die sechs Huskys unseren Schlitten durch die Winterlandschaft. Ein tolles Erlebnis die Energie dieser Tiere zu spüren. Huskys sind am liebsten bei -15°C unterwegs. Bei gut 0°C brauchten sie deshalb ab und zu unsere Unterstützung, was mit der Zeit echt anstrengend wurde. Und wehe man versucht sich zu drücken, die vorwurfsvollen Blicke der Hunde treiben einen bestimmt an.
Auf halber Strecke legten wir eine Kaffeepause bei einer typischen lappländischen „Kota“ ein und tauschten Fahrer. Nach ca. 20 km in den Kufen erreichten wir die Huskyfarm und lernten den Husky-Nachwuchs kennen. Die gerade mal fünf Wochen alten Welpen waren einfach so zum Knuddeln.
14.02. - 15.02.2016 Luosto - Rovaniemi - Helsinki
Mit 597 zurückgelegten Kilometer gaben wir unser Auto in Rovaniemi ab. Zurück in Helsinki bezogen wir unsere Zimmer im Hotel Arthur, mitten in der Stadt. Durch den Esplanadenpark spazierten wir zum Hafen und zur Uspenski-Kathedrale. Sonntags haben die alte Markthalle und viele Geschäfter geschlossen, da blieb uns nichts anderes übrig, als ab ins Apéro. In einem der vielen Ravintolas fanden wir einen Platz und genossen nochmals ein typisches Finnenmenu.
Nach einem herrlichen Frühstücksbuffet machten wir uns auf den Weg zur Temppeliaukion Kirkko. Eine Felsenkirche die zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Helsinkis zählt. In der alten Markthalle deckten wir uns mit Rentierwurst ein und wärmten uns bei einer Tasse Kaffe auf bevor wir durch den Kaivopuisto spazierten und die treibenden Eisschollen im Hafen beobachteten. Ganz zum Schluss gönnten wir uns am Flughafen noch einen Rentierburger und machten uns dann auf die Heimreise.