05.08. - 06.08.2018 Zwischenstopp in Kopenhagen & 1. Etappe ACT: Ein gelungener Start (12 km / 238 Höhenmeter)
Ein- und wieder Auspacken, wiegen, neu packen… das alles hatte nun ein Ende, es geht endlich los. Schlussendlich hatten wir alle eine Last von gut 25 kg zu tragen. Aber dank unserer guten Vorbereitung war das – zumindest jetzt noch – gar nicht so schwer wie sich das hier nun anhört. Ein erster Flug brachte uns ins schöne Kopenhagen, wo wir einen gemütlichen Abend bei leckerem Essen und Bier verbrachten und wir ein letztes Mal für eine Weile in den Genuss eines richtigen Bettes kamen.
Früh morgens flogen wir mit Air Greenland nach Kangerlussuag, Aussgangsort des Arctic Circle Trails. Da es unser Gas (logischerweise) nicht mit bis nach Grönland geschafft hatte, deckten wir uns im Laden in Kangerlussuag mit genügend Kartuschen ein. Mit gefüllten Wasserreserven quetschten wir uns in den Pickup, der uns nach Kellyville fuhr. Die 340.- Kronen haben wir für diesen unspektakulären Weg gerne bezahlt.
Nach einem Startfoto konnte das Abenteuer nun endlich beginnen! Los ging die Wanderung bergab zu einem See. Bald tauchte hinter einer kleinen Erhebung die alte Blechhütte auf, bei der wir eine kurze Pause einlegten und dann entlang der drei Seen Hundesø, Brayasø und Limnaesø wanderten. Bei letzterem gönnten wir uns einen ersten Snack und ruhten etwas aus. Nach einem kurzen Anstieg passierten wir einige kleine Seen und entdeckten unseren ersten hübschen Zeltplatz. Eine Abkühlung und etwas verkohlte Rösti später, lagen wir alle im Bett. Ein ACT-Start wie er im Bilderbuche steht: Perfektes Wetter, Sonne, Wasser und genügend Pfupf.
07.08.2018 2. Etappe ACT: Schwer paddelnd und leichten Fusses zum Sandstrand (15 km / 305 Höhenmeter)
In der Nacht, während dem Frühstück und beim Loslaufen regnete es leicht. Dieser Regen war aber sofort vergessen, als wir zusammen mit den blumenpflückenden Engländern einen Schneehasen entdeckten und ihn beim Zick-Zack-Schlagen beobachteten.
Die vorausgesagte Bachüberquerung war dank der geringen Niederschläge in diesem Sommer kein Problem. Gleich danach kraxelten die Männer über einen Hügel, während die Frauen sich für den Pfad entlang des Sees entschieden – bekanntlich führen viele Wege nach Rom. Das morastige Gelände durchquerten wir wieder alle vereint und gelangen auf ein Plateau mit vielen kleinen Seen. Während wir das zweite Plateau passierten, wurden wir von zwei Rentieren beobachtet – als hätten die noch nie Menschen gesehen.
Nach dem windigen Marsch entlang des Bergrückens und dem strüppigen Anstieg konnten wir am See bereits die Hütte Katiffik erspähen. «Jetzt wäre ein Teller Pasta Carbonara toll»… und dieser Wunsch wurde erfüllt. Wir profitierten von den übrig gelassenen Trek’n’Eat anderer – Danke den Spendern.
Wie gehofft, waren am Ufer bei Katiffik mehrere Kanus deponiert. Unsere Männer und der Australier Peter bildeten das Paddel-Team, die Frauen gingen zu Fuss weiter. Beflügelt wie noch nie zuvor, da das Wandern ohne den 25 kg schweren Rucksack doch ganz erleichternd war. Leichten Fusses konnten wir so die schwersten Passagen des ACT, nämlich die Geröllhalde und den Felssturz, durchqueren. Die Männer hingegen hatten mit Gegenwind und Strömungen zu kämpfen und mussten Forfait geben. Während der Aussie allein an das andere Seeufer trieb, fanden wir einen wunderschönen Zeltplatz mit Sandstrand am Amitorsuaq. Hier konnten wir im eiskalten See baden und uns frisch machen. Wahrscheinlich roch unser Sojahack mit Reis so lecker, dass sich zwei deutsche Frauen wirklich unverschämt nahe an unsere Zelte platzierten. Gerade als wir in unsere Schlafsäcke krochen, begann es zu regnen, was für ein Timing.
08.08.2018 3. Etappe ACT: Am Ufer des Amitorsuaq (19.4 km / 183 Höhenmeter)
Nach einer regnerischen Nacht und dem üblichen Müesli holten wir unser Kanu in die Sandbucht, damit es jeder gut sehen kann – soll paddeln wer will, aber wir waren schneller zu Fuss. So marschierten wir alle schön hintereinander dem schmalen Trampelpfad am Seeufer des Amitorsuaq entlang. Es war sehr windig und wir suchten zwischen ein paar Felsen auf einer Anhöhe Schutz für einen kleinen Snack.
Weiter ging es stets dem Ufer des Sees entlang. Schöne, manchmal fast karibische kleine Buchten luden zum Baden ein, doch es war viel zu kalt und windig heute. Die Jacken hatten wir alle bis ganz oben zu. Trotzdem fanden wir in einer dieser schönen Sandbuchten einen gemütlichen Platz für eine Mittagspause.
Dieser See kam uns unglaublich lang vor. Kurz nach der Landzunge konnten wir das Kanu Center entdecken. Kaum zu glauben, dass manche die ganze Strecke mit dem Kanu zurücklegen. Beim Kanu Center war es leider sehr schmutzig da es offenbar viele Wanderer für nicht nötig hielten ihre Hinterlassenschaften zu verscharren oder einfach das Klo im Haus zu nutzen. Für uns ein Grund mehr weiter zu ziehen. Auf einer Landzunge fanden wir den heutigen Übernachtungsplatz. Es war immer noch windig und kalt, da bot es sich an ein Trek’n’Eat zu verdrücken und das Zelt bis zum nächsten Morgen nicht mehr zu verlassen.
09.08.2018 4. Etappe ACT: Auf und Ab durch die malerische Landschaft (16.8 km / 495 Höhenmeter)
Erst als es aufhörte zu regnen, krochen wir aus unseren Zelten. Wir schlossen uns dem vorbeiziehenden Aussie und der British-Family an und wanderten weiter dem See entlang. Ein wunderbarer Morgen, das Wasser lag ruhig und glatt vor uns und spiegelte die Berge im Hintergrund – was für eine Kulisse. Endlich hatten wir das Ende des Sees erreicht und wir mussten uns entscheiden ob wir eine Flussdurchquerung mit viel Sumpf oder zwei Durchquerungen mit weniger Sumpf bevorzugen. Da der Fluss wenig Wasser mitführte, entschieden wir uns für die weniger sumpfige Variante. Zwischen Bergkette auf der einen und dem Flussbett auf der anderen Seite, wanderten wir durch das trotzdem sumpfige Gebiet.
Auf einer Erhebung gönnten wir uns einen Snack bevor sich das Tal zum Kangerluatsiarsuaq öffnete und die matschige Wanderung bis runter zum See weiterging. Beim Überqueren einer Landzunge machten wir eine Mittagsrast und stiegen von da zum Sandstrand runter um unsere Wasservorräte zu tanken.
Von hier ging es stets bergauf. Nachdem der grösste Teil geschafft war, wurden wir mit der herrlichen Aussicht auf den Tasersuaq belohnt. Im Fjäll wurden wir an einem kleinen See fündig und stellten da unsere Zelte auf. Wir genossen die Sonne, konnten uns und unsere Kleider Waschen und kochten Tomatenreis mit Mascarpone – ein perfekter Abend!
10.08.2018 5. Etappe ACT: Hoch hinaus - die Königsetappe (14.5 km / 438 Höhenmeter)
Es war eine ruhige Nacht und wir schliefen etwas länger als üblich. Zum Frühstück gab’s Trek’n’Eat Müesli, die jedoch nicht mit unseren Eigenkreationen mithalten konnten und dazu noch mehr Abfall brachten. Die Wanderung führte uns durch das Fjäll vorbei an unzähligen kleinen Seen bis zur Hütte Ikkattooq, die in gutem Zustand war. Direkt nach der Hütte ging’s steil bergauf und wir waren froh, dass es nicht geregnet hatte, denn so war der Hang glücklicherweise nicht rutschig. Oben angekommen knurrte der Magen und wir hofften auf die langersehnte Mittagspause. Durch das ständige Auf und Ab stieg die Hoffnung mit jedem weiteren Hügel. Doch das Warten hat sich gelohnt, die Mittagspause machten wir auf einer schönen Plattform. Von hier konnten wir zum ersten Mal das Tal erblicken, welches uns in den nächsten Stunden erwarten wird.
Auf Grund der vielen Mücken und des schönen Wetters entschieden wir bald weiter zu ziehen. Unser Etappenziel war die Flussdurchquerung im Tal. So wagten wir den heftigen, oftmals etwas kritischen Abstieg ins Tal. Bei gefühlten 30°C und bratender Sonne, lief uns allen der Schweiss runter. Es ging kein Wind mehr und auch im Talkessel angekommen war es heiss, trocken und windstill – bis auf ein paar sumpfige Stellen hätte man meinen können, wir befänden uns in der Namibischen Wüste.
Wir testeten wo wir den Fluss Ole’s Lakseelv am besten durchqueren können. Die erste Stelle war zu tief, die zweite war zwar nur knietief jedoch mit mehr Strömung – das müsste zu schaffen sein. Als die ganze Gruppe auf der anderen Flussseite angekommen war, flogen die Hüllen und wir badeten im kühlen Nass. Ein kleiner Polarfuchs beobachtete uns von der anderen Seite aus während er am Ufer nach Nahrung suchte.
Ganz in der Nähe fanden wir mitten im Talkessel eine einigermassen ebene Stelle und zelteten da. Nach diesem anstrengenden aber landschaftlich wohl bislang schönsten Tag, gönnten wir uns ein schnelles Trek’n’Eat.
11.08.2018 6. Etappe ACT: Durchbeissen angesagt (18 km / 634 Höhenmeter)
Wir stellten fest: Frühstücken mit Mückennetz über dem Kopf ist eine echte Herausforderung. Seit wir den Bergrücken passiert haben sind die Viecher überall. Und sie verfolgten uns während der sumpfigen Wanderung durch den Talkessel. Es war nicht unser Tag – alle hatten wir etwas zu Kämpfen. Mücken, Moschusochsenfliegen, Feuchtwiesen, der immer noch schwere Rucksack… und vielleicht einfach deswegen, weil der Weg der noch vor uns lag ziemlich genau so lang war wie der, den wir bereits hinter uns hatten. Egal – es musste vorwärts gehen.
Nach dem Talkessel folgte der Aufstieg über einen Bergrücken zur Equalugaarniarfik Hütte. Das stinkende, tote Rentier vor dem Haus lud nicht gerade zum Verweilen ein und deshalb machten wir unsere Pause etwas oberhalb mit genügend Abstand und toller Aussicht bis zum Fjord Maligiaq.
Der weitere Anstieg war streng aber hat sich wie immer gelohnt. Oben warteten ein herrlicher Weitblick und ein leckeres Mittagessen auf uns. Weiter ging’s Auf und Ab zwischen Felsformationen durch und anschliessend runter an einen See, dessen Ufer wir entlangwanderten. Nach zwei Bachüberquerungen wären wir eigentlich müde genug gewesen und froh endlich einen Zeltplatz zu finden. Doch wir mussten uns zuerst durch den Morast und die hohen Kriechweiden kämpfen bis wir auf einer Landzunge einen geeigneten Platz entdeckten. Pünktlich um 16:00 Uhr begann der Wind zu blasen, heute stärker denn je, sodass das Baden und Kochen richtig ungemütlich wurden und wir uns so rasch wie möglich in unsere warmen Schlafsäcke verkrochen.
12.08.2018 7. Etappe ACT: Durch Feuchtwiesen und Kriechweiden (16.3 km / 365 Höhenmeter)
Entweder Wind oder Mücken und Fliegen. Da es morgens meist windstill war, wurden wir somit von diesen lästigen Viechern begleitet. Wir wanderten dem Seeufer entlang und folgten dem Seeabfluss durch sehr morastiges Gelände bis zur erwarteten Feuchtwiese. Grasbüschel für Grasbüschel haben wir mit unseren Wanderstöcken geprüft um nicht im kalten Nass zu landen. Gemäss Reiseführer könne man hier bis zum Oberschenkel einsinken, was wir unbedingt vermeiden wollten. Wir haben die Wiese alle ohne Absinken passiert und kamen mit etwas feuchten Socken davon.
An Innajuattoq Hütte I wanderten wir vorbei und sparten uns so den Umweg auf den Hügel. Bei Hütte II welche wunderschön am See liegt, brauchten wir eine Zwischenverpflegung, die uns für die bevorstehende Flussdurchquerung stärkte. Diese war jedoch mit unseren sexy Sandalen kein Problem. Entlang des Sees war der Pfad in den Kriechweiden und Büschen kaum erkennbar. In der bratenden Mittagssonne bahnten wir uns einen Weg durch das Gestrüpp, bis auf einen Hügelkamm. Während wir uns in der Sonne entspannten, liess Chrigu die Drohne steigen.
Im Fjäll hielten wir die Augen offen um einen Zeltplatz zu finden. Gar nicht so einfach – entweder sah es morastig aus oder die Gewässer waren trüb und ziemlich ausgetrocknet. Ein kleiner Abstecher brachte uns schlussendlich an das Ufer eines sauberen Sees. Hier testeten wir zum ersten Mal die Angelruten, die jedoch weder Geduld noch besonders viel Glück mit sich brachten.
13.08.2018 8. Etappe ACT: Wenn Fliegen hinter Fliegen fliegen (11 km / 114 Höhenmeter)
Nach einem erneut fliegenreichen Frühstück wanderten wir zurück auf den Pfad und durch das Fjäll bis wir vom Plateau aus ins Flusstal sehen konnten. Wir entschieden uns für den Höhenweg, der entlang des Gebirgszugs führte und einen ständig wunderbaren Ausblick in das Tal bot. Ein sanfter Abstieg durch saftig grüne Wiesen und hohe Kriechweiden brachte uns zur Nerumaq Hütte. Wäre sie nicht besetzt gewesen, hätten wir uns gern hier für eine Nacht einquartiert. So marschierten wir weiter uns suchten einen geeigneten Zeltplatz. Die Männer auf einen Hügel, die Frauen am Fluss. Das Argument, möglichst nah am Wasser zu bleiben fruchtete schlussendlich und wir fanden einen Platz, der allen gefiel.
Die Fliegen und Mücken hier waren unausstehlich. Nach einem Bad und ein paar Versuchen, hier einen gemütlichen Platz ohne diese mühsamen Tierchen zu finden, waren wir plötzlich alle in den Zelten verschwunden. Hinter Mückennetzen und somit in Sicherheit, verspeisten wir wieder mal ein Trek’n’Eat.
14.08.2018 9. Etappe ACT: Die Hütte am Fjord (16.2 km / 183 Höhenmeter)
Moschusochsenfliegen wo das Auge reicht – es war Zeit, hier wegzukommen. Durch das Flusstal wateten wir durch morastiges Gelände und kämpften durch mannshohe Kriechweiden. Spätestens hier, begannen wir uns zu fragen, wieso diese Büsche eigentlich den Namen «Kriech»-Weide verdienten. Kurz vor einer kleinen Schlucht, mussten wir den Fluss überqueren. Hätten wir gewusst, dass wir in nur 20 Minuten wieder auf die andere Flussseite wechseln, hätten wir die sexy-Sandalen gleich anbehalten.
Bei einem Snack tauschten wir uns mit einer deutschen Familie aus, die uns aus der zweiten Hütte am Fjord Kangerluarsuk Tulleq entgegenkam. Sie setzten uns den Floh ins Ohr, diese Hütte in dieser Nacht in Beschlag zu nehmen – Also los! Dem Fluss entlang wateten wir durch Sumpf bis wir an einen See gelangten, dessen Ufer wir folgten. Die Jungs wählten den Weg über den Berg, die Mädels folgten dem Seeabfluss bis zum Fjord. Und siehe da, die Hütte war noch frei – was für eine Freude. Wir genossen einen gemütlichen Abend mit herrlicher Aussicht auf das Meer, ohne Zelt, ohne Mücken und ohne Outdoor-WC. Die Mitternachtssonne zeigte sich von der schönsten Seite und unsere Stimmung war gut, genauso wie der Whiskey auch.
15.08.2018 10. Etappe ACT: Von eisig bis romantisch (14 km / 598 Höhenmeter)
Nach der Hüttennacht schätzten wir es an einem Tisch zu Frühstücken – ja es sind die kleinen Dinge, die einem im Leben Freude bereiten sollen. Nach dem Packen und Putzen stand ein harter Aufstieg von rund 100 Höhenmetern auf dem Programm bis wir wieder auf dem eigentlichen Pfad waren. Durch Feuchtwiesen wateten wir vorbei an der zweiten Hütte am Fjord. Danach folgte ein schöner Weg etwas oberhalb des Fjords entlang, sodass wir immer einen wunderbaren Ausblick geniessen konnten. Es war windig und mit ca. 10°C der bislang kälteste Tag. Der Aufstieg, der uns vom Fjord weg den Berg hinaufführte, hielt uns aber warm.
Zuoberst steht tatsächlich dieses Klohäuschen, das wir jedoch nicht benutzten und rasch weitergingen um nicht kalt zu kriegen. Der Nebel kroch über die Berggipfel, es lag noch Schnee und der Wind zog uns eisig um die Ohren. Für die Mittagspause suchten wir Schutz hinter Felsen, doch die Kälte holte uns auch da ein.
Der Weg führte uns durch das Fjäll und wir überquerten einige Flüsse und Bäche mit Steinhüpfen. Eine sehr schöne Gegend hier, die bei klarerem Wetter wohl noch viel beeindruckender gewesen wäre. Am Ende des Fjälls füllten wir unsere Wasserreserven und wanderten bis zu einem wunderbar zwischen Felsen gelegenen Zeltplatz. Wäre der Nebel nicht, hätten wir von hier eine tolle Sicht ins Tal. Doch unseren letzten Abend auf dem Trail liessen wir uns nicht von Nebel und Regen vermiesen, sondern feierten die Verlobung unserer Freunde Denise und Lukas – halt ohne Whiskey dafür mit umso mehr Liebe!
16.08.2018 11. Etappe ACT: Zurück in der Zivilisation (12.3 km / 190 Höhenmeter)
Kaum zu glauben – der letzte Tag auf Wanderschaft. Der Nebel hat sich gelichtet und wir konnten doch noch die tolle Sicht ins Tal geniessen bevor wir bergab marschierten. Es war ein kühler Tag und der letzte Teil des Trails wollte uns nochmals die Feuchtwiesen spüren lassen.
Plötzlich konnten wir in der Ferne Sisimiut erkennen – was für eine Freude! Und doch war es ein komisches Gefühl, nach 11 Tagen so nah am Ziel zu sein. Am Fluss machten wir eine letzte Mittagspause und teilten unser Trockenfleisch mit ein paar Sisimiuter Schüler. Wir waren zurück in der Zivilisation.
Nach einer Dusche, einem Bier und einem Sack Chips waren wir bereit für Burger und Cola. Beim Asiaten gab’s genau das und es war einfach toll. Im Billardcenter gönnten wir uns das eine oder andere Bierchen. Und wir waren nicht die Einzigen, die um 19:30 Uhr bereits im Pub waren. Im Gegenteil, alle anderen hier waren, dem Alkoholpegel nach zu urteilen, schon eine ganze Weile am Saufen. Die Grönländer haben uns Touristen sofort erkannt und uns wie beim Speed-Dating reihenweise Fragen gestellt. Der eine oder andere blieb wohl oder übel auch etwas länger sitzen. Wir jedoch freuten uns vor allem auf unser richtiges Bett.
17.08. - 18.08.2018 Sisimiut
Zum Frühstücken gönnten wir uns alles Mögliche (ausser Müesli) im Seemannsheim und erkundeten anschliessend mit vollem Magen Sisimuit. Obwohl es sich hier um die zweitgrösste Stadt Grönlands handelt, hat man das Wichtigste bald gesehen und es blieb genügend Zeit um ein paar Kleidungsstücke zu kaufen.
Am Abend besuchten wir ein noch sehr junges und hippes Cafe am See. Das Essen war tiptop und die Location nordisch und stylisch. Auf einen Absacker ging’s ins Kuckuck-Pub, wo betrunkene Grönländer das Tanzbein schwingen und uns zutexten konnten.
Am nächsten Tag war packen angesagt. Da unsere Fähre in den Norden erst abends ablegen wird, mussten wir uns den Tag im pulsierenden Sisimiut um die Ohren schlagen. So kam es, dass wir etwas früher als geplant im Hotel Sisimuit zum Grönland-Buffet erschienen und uns ein Apéro zu gönnen bevor wir anschliessend das spannende Buffet entdeckten. Von Robben-Suppe über Wal-Häppchen zu Moschusochsen-Trockenfleisch war alles fischige mit dabei und wir kamen gesättigt auf der Fähre an.
19.08. - 21.08.2018 Ilulissat
Die Nacht auf dem Schiff war erstaunlich erholsam. Um 8:00 legte die Fähre zum ersten mal an und wir konnten uns in Asiat die Füsse vertreten bevor wir an Deck frühstückten. Das Schiff fuhr vorbei an Eisschollen und Eisbergen hinein in die berühmte Diskobucht. Um ca. 13:00 Uhr legten wir dann in Ilulissat an und bezogen da unser B&B. Den sonnigen Nachmittag verbrachten wir auf der Terrasse des Cafés Iluliaq beim Apéro. Mit Kottu Rotti zum Abendessen machten wir einen kulinarischen Ausflug nach Sri Lanka.
Den nächsten Tag verbrachten wir mit einer Wanderung entlang des Ilulissat-Eisfjords. Wunderschön führte uns der Weg entlang des Fjords mit ständiger Sicht auf das UNESCO-Weltnaturerbe. Es lohnt sich einfach mal inne zu halten und der Ruhe zuzuhören – Luft die aus dem Eis entweicht, Eisberge, die miteinander kollidieren – so ein Eisfjord steckt voller Leben.
Am Abend speisten wir gediegen in der Brasserie im Dorf und machten anschliessend das Naleraq Pub unsicher. Mit zahnlosen Grönländern, Bier, Party und Denise als DJ feierten wir in Remos Geburtstag.
Den letzten Tag in Ilulissat verbrachten wir in den vielen kleinen Souvenir-Läden und gönnten uns zum Mittagessen einen Moschusochsen-Burger. Das Wetter war durchzogen und wir waren froh, die Wanderung am Vortag gemacht zu haben. Trotzdem zog es uns auf einen kleinen Spaziergang zum Hafen.
Nach dem Abendessen beim Asiaten wollten wir unbedingt nochmals zum Eisfjord und die schöne Stimmung mit unserer Kamera und vor allem mit der Drohne einfangen. Es hat sich so sehr gelohnt! Die Buckelwale waren in der Bucht. Die sanften Riesen tauchten immer wieder auf und die Drohnenbilder, die hier entstanden, sind einmalig!
22.08.2018 Ilulissat über Kangerlussuaq zurück nach Kopenhagen
Packen war angesagt und wir fuhren mit dem Taxi zum kleinen Flughafen in Ilulissat. Der Flug nach Kangerlussuaq bot uns eine wunderbare Sicht auf die Eisfjorde, das Innlandeis und den Arctic Circle Trail, den wir zurückgelegt haben.
Von Kangerlussuaq flogen wir zurück nach Kopenhagen, wo wir uns mitten im Stadtzentrum einquartierten und uns beim Italiener einen schönen Abend machten.