28.11. - 30.11.2018 Pantanal
Was die Organisation angeht, kann man den Brasilianern nichts anhaben. Auch die von Pantanal Discovery versprochene Abholung am Flughafen Campo Grande hat wunderbar geklappt. Eine 4-stündige Fahrt brachte uns nach Passo do Lontra wo bereits ein Boot und Paulo, unser Guide für die nächsten Tage, auf uns warteten.
Der Rio Miranda schlängelt sich durch die sattgrüne Landschaft und wir entdecken an dessen Ufer viele Vögel und lauernde Kaimane. Ein nicht ganz so entspannendes Bad genehmigten wir uns mit Piranha, Kaiman und Co. im Rio Vermelho – ein interessantes Gefühl, wenn man genau weiss, dass man hier nicht alleine schwimmt.
Über eine holprige Schotterpiste gelangten wir zur Fazenda São João. Das Privatgrundstück umfasst 2'000 ha und liegt mitten im Sumpfgebiet des südlichen Pantanals auf einer Art Insel. Während der Regenzeit wird hier rundum alles überschwemmt.
Wir besuchten die Gegend anfangs der Regenzeit und der Wasserspiegel scheint sich von Regenschauer zu Regenschauer zu heben. Wir konnten unsere Füsse während einem 2-stündigen Ausritt durch den Sumpf noch im Trockenen wahren. Doch am Nachmittag blieben die Pferde im Stall und wir machten uns zu Fuss auf in die Wildnis des Pantanals. Anfangs noch zurückhaltend doch sobald die Schuhe nass waren, wateten wir mitten durch das zum Teil hüfttiefe Wasser, immer auf der Hut vor Kaimanen und Anakondas.
Heil aber klitschnass waren wir bereit für das nächste Abenteuer, der Nachtspaziergang, welcher romantisch mit Glühwürmchen begann. Wir entdeckten unzählige Kaimane inmitten der nachtblühenden Seerosen, haarige Vogelspinnen und lauschten den Insekten und Fröschen, die hier unglaubliche Geräusche von sich geben.
Jeden Morgen zwischen 06:30 und 07:00 Uhr kommen sie zum Fressen angeflogen – die wunderschönen blauen Aras. Wir konnten uns kaum stattsehen.
Viele Tiere finden im Naturparadies des Pantanals Schutz und ein reiches Nahrungsangebot. Hier leben 650 Vogel- und 80 Säugetierarten. Auf einer Jeep-Safari wollten wir endlich einen Jaguar oder eine Anakonda zu Gesicht bekommen – daraus wurde leider nichts. Stattdessen wurden wir von Eisvögeln, Kaimanen, Capybaras und Tucanen fasziniert.
Piranhas fischen ist leicht. Ein Stück Fleisch und ein Hacken reichen und die Kerle beissen an. Manche fischen richtige Prachtstücke während andere nur die Babys an die Angel bekommen. ;-)
Nach einer letzten Mahlzeit auf der Farm ging unsere Reise weiter südwärts nach Bonito.
01.12. - 02.12.2018 Bonito
Bonito – wie es der Name bereits verrät, ist ein hübsches Städtchen inmitten brasilianischer Naturwunder. Die Gegend ist für die klaren und intensiv Blau wirkenden Gewässer bekannt. Die wohl bekannteste Attraktion ist die Abismo de Anhumas, deren Besichtigung aber völlig überteuert angeboten wird. Wir entschieden uns deshalb für einen Tagesausflug welchen wir beim Buraco das Araras starteten. Die Sinkhöhle mit 500 Metern Umfang und 100 Metern Tiefe bietet hier gut 50 Ara-Päärchen einen Nistplatz. Wir liessen uns von den bunten Vögeln bezaubern.
Den Nachmittag verbrachten wir im Rio da Prata. An sich ein schöner Ausflug mit einer kurzen Wanderung durch den Regenwald und einer 1-stündigen Schnorchel Tour flussabwärts im unglaublich klaren Wasser des Rio Olha d’Agua. Schade nur, dass sich hier die Brasilianer ihre ersten Schwimmkurse mit unserem Geld finanzieren – von 9 Personen, die in unserer Gruppe mitschnorchelten, konnten gerademal 4 richtig schwimmen. Das machte den Ausflug ziemlich mühsam. Trotzdem war es schön sich einfach treiben zu lassen und die Artenvielfalt der hier lebenden Fische zu bestaunen.