27.03. - 29.03.2019 Puerto Montt - Puerto Varas
Kaum chilenisches Festland unter den Rädern und schon befanden wir uns mitten im Verkehrs-Chaos Puerto Montts. Nach geplanter Ersatzteil-Beschaffung und einigen Erledigungen fuhren wir an den Fischereihafen Angelmó - der wohl einzige sehenswerte Fleck in Puerto Montt. Hier gibt’s reihenweise Stände mit frischem Fisch, Meeresfrüchten, Käse und anderen Leckreien - oder eher doch nicht!?... Die gebündelten Nationalalgen Chiles namens Cochayuyo und die getrockneten, aufgefädelten Muscheln, liessen uns nicht gerade das Wasser im Mund zusammen laufen. Lieber widmeten wir uns dem Kunsthandwerks-Markt und den Seelöwen, die auf einen Happen aus den Cocineras warteten.
Gute 20 km von Puerto Montt entfernt liegt am Lago Llanquihue das charmante Puerto Varas. Nach einer Erkundungstour durch das Städtchen erfrischten wir uns auf der Sonnenterrasse des Pubs, wo kuze Zeit später ein regelrechter Schweizertreff stattfand - das Wiedersehen mit Andrea & Marco, Baba & André und Angie & Chris. Wir verbrachten einen lustigen Abend in einem vorzüglichen Fisch-Restaurant und schlugen unser geimeinsames Lager am Stadtrand auf.
30.03.2019 Rundflug
Der Amerikaner Vince lebt in Chile, ist Pilot und ein Freund von Chris. Und so ergab sich das einmalige Angbot, die Gegend hier aus der Vogelperspektive zu betrachten. Zu fünft ging‘s also an den Flughafen Puerto Montt wo der kleine rustikale Überflieger mit Jahrgang 1969 auf uns wartete. Spätestens als Vince den Motor mit dem Überbrückungskabel startete, kam ein nervöses Kribbeln im Bauch auf, das sich aber sogleich in ein Glücksgefühl verwandelte als wir über die Stadt hinweg in die Natur flogen. Über den Lago Llanquihue, den Lago Todos Los Santos und die immergrünen Wälder näherten wir uns dem Monte Tronador. Der mächtige Vulkan bildet die Grenze zu Argentinien und ist mit Gletschern überzogen, deren Spalten im Sonnenlicht blau schimmern. Aus dem Flugzeug konnten wir den Gipfel von allen möglichen Seiten, von nah und fern bestaunen. Wie auf einer Achterbahn flog Vince uns entlang der gigantischen Granitwände des Cochamó-Tals. Nach rund 2 Stunden in der Luft, kam es uns ganz recht, wieder festen Boden unter den Füssen zu haben. Den adrenalinreichen Tag rundete das gemütliche Zusammensitzen und ein leckeres Riz Casimir aus dem Pfadi-Topf ab.
31.03. - 02.04.2019 Parque Nacional Vincente Pérez Rosales
Wieder zu zweit, fuhren wir nach Petrohué in den Parque Nacional Vincente Pérez Rosales, der unter anderem den schneebedeckten Vulkan Osorno schützt. Würde ein Kind einen Vulkan zeichnen, sähe er wohl genau so aus - der Osorno hat eine wahrhafte Bilderbuch-Form. Von unserem Übernachtungsplatz am Lago Todos Los Santos hatten wir bei unglaublicher Abendstimmung eine perfekte Sicht auf den Feuerberg und konnten uns kaum satt sehen. Deshalb wanderten wir am kommenden Tag dem Fusse des Osornos entlang durch teils knöcheltiefe, sandige Vulkanasche hoch zum Mirador Picada von wo wir ein tolles Panorama auf die Seen und die vielen umliegenden Vulkane genossen.
Die Saltos del Petrohué - ein Touristenmagnet, denn hier donnert der türkies farbene Río Petrohué über Basaltfelsen. Doch uns zogen vorallem die Stromschnellen und Flussläufe abseits der Menschenmassen an, wo wir mutterseelenallein unterwegs waren.
02.04. - 03.04.2019 Volcán Osorno - Frutillar
Eine kurvenreiche Strasse schlängelt sich hoch zur Bergstation am Volcán Osorno. Mit dem etwas in die Jahre gekommenen Sessellift wagten wir uns über die Wolken auf 1670 M.ü.M. Für diese Aussicht und den Spaziergang um den roten Krater hat sich die etwas wackelige Lift-Fahrt allemal gelohnt. Nach einer kalten Nacht über dem Nebelmeer fuhren wir runter in die Suppe nach Frutillar und von da weiter Richtung argentinischer Grenze.
04.04.2019 Aguas Calientes
In Aguas Calientes legten wir einen entspannenden Stop ein. Wie der Name schon verrät, sprudelt hier heisses Wasser aus dem Erdboden. Nach einem Spaziergang durch den zauberhaften Regenwald legten wir uns in einen der warmen Naturpools direkt im Bach, lauschten dem Rauschen des Wassers und dem Zwitschern der Kolibris - was gibt‘s Schöneres!?
05.04.2019 Volcán Casablanca
Für uns gibt’s tatsächlich noch Schöneres... nämlich hochhinaus zu Wandern. Durch den Cráter Raihuén marschierten wir auf den Hang des Volcán Casablanca zu. Steil führte der Pfad durch sandige Vulkanasche hoch zum Gipfel auf 1990 M.ü.M. Anstregend - doch die 360° Aussicht vom Kraterrand war schlichtweg überwältigend! Ein krönender Abschluss dieser wunderbaren und einzigartigen Gegend Chiles. Raus aus der Kälte geht’s nun über die Anden zurück ins milde Argentinien.