27.05. - 29.05.2019 San Pedro de Atacama - El Tatio
San Pedro de Atacama - ein wirklich kurioses Dorf. Die Fussgängerzone ist ganz hübsch, die vielen Souvenirläden machen neugierig und die Restaurants wirken einladend. Doch irgendwie scheint das kleine Dorf und dessen Anwohner nicht mit den Touristenmassen klar zu kommen - sie schafften es, dass wir uns von Anfang an nicht willkommen fühlten. Deshalb haben wir uns mit unseren Campern aus dem Staub gemacht und unser Lager an einem trockenen aber doch sehr schönen Flussbett aufgeschlagen - eine kleine Oase für uns allein nur wenige Minuten von der Stadt entfernt.
„Bucht lieber eine Tour.“ und „Das könnte schwierig werden mit dem eigenen Auto.“... so klang es in der Touristeninfo, als wir uns nach dem Weg zum grössten Geysirfeld der südlichen Hemisphäre und dem drittgrössten der Welt erkundigten. Klar, die wollen ja auch ihre Touren verkaufen. Doch wir wollten selber auf 4320 M.ü.M. fahren, haben es gewagt und es hat sich gelohnt. Zugegeben, die Strasse war holprig aber wir haben schon schlimmeres erlebt. Sie führte durch eine umwerfende Kulisse, vorbei an Vulkanen, Schluchten, Hochebenen und Lagunen mit grasenden Vicuñas. Im indigenen Örtchen Machuca stärkten wir uns mit Lama-Spiesschen und Empanadas bevor die Fahrt weiterging.
El Tatio - hier sprudeln 80 aktive Geysire aus dem Erdboden. Es dampft, zischt und brodelt überall und manche riechen richtig übel nach Schwefel. In einem der Becken konnten wir uns ins thermische Wasser legen... was nach Entspannung pur tönt war eher eine Tortur. Meist war es kalt, dann plötzlich blubberte es wieder kochend heiss aus einer Erdspalte - aber Hauptsache wir hatten Spass.
Eine eisige Nacht mit -6°C lag hinter uns und das Thermometer schaffte es bis zum Sonnenaufgang nicht über die 0°-Grenze. Und genau das macht das Schauspiel von El Tatio so besonders. Mit rund 85°C spritzen die Wasserfontänen in die kalte Morgenluft und bilden hohe Dampfsäulen. Das Licht der aufgehenden Sonne ändert sich von Minute zu Minute und die Stimmung erreicht den Höhepunkt sobald sich die ersten Sonnenstrahlen im Wasserdampf verfangen.
29.05.2019 Laguna Chaxa
Zurück in San Pedro machten wir uns auf in den Salar de Atacama. Die grösste Salzebene Chiles ist Lebensraum dreier Flamingo-Arten, welche wir hofften bei der Laguna Chaxa anzutreffen. Immerhin eine Gattung war an der Lagune, der Flamingo Chileno, dessen Nahrungssuche uns eher an einen unbeholfenen Tanzstil erinnerte.
30.05. - 01.06.2019 Valle de la Luna - Calama - San Pedro de Atacama
Nach einem letzten Camping-Abend zu viert mussten wir uns von der Bus-Dame Basurita trennen und fuhren mit Ernesto ins Valle de la Luna. Wir liessen uns von der einzigartigen Mondlandschaft beeindrucken, die einst von Wasser- und Winderosion geschaffen wurde. Den letzten Stop legten wir zum Sonnenuntergang über der Cordillera de la Sal und dem Valle de la Luna ein. Von da begleiteten wir Chantal und Jasmin nach Calama zum Flughafen. Und plötzlich waren sie vorbei - drei tolle Wochen voller gemeinsamer Erlebnisse und abwechslungsreichen Landschaften... wie soll unsere Reise nun weitergehen? Bolivien? Chile? Wir zogen uns an unseren Oasen-Platz in San Pedro zurück, denn wir brauchten etwas Zeit zum Planen, Landkarten studieren und Reiseführer lesen - der Plan steht und bald geht‘s weiter...