10.01. - 11.01.2020 Isla Santa Cruz
Vormittags erst endete unsere 8-tägige Bootstour, nachmittags machten wir uns, wenn auch mit etwas Seegang, zu Fuss auf zur Tortuga Bay. Die Sonne brannte unermüdlich auf den schattenlosen Weg, doch der Marsch in der Hitze hat sich gelohnt. Ein langer, wunderschön weisser Sandstrand erwartete uns. Unzählige Meeresleguan-Männchen zelebrierten ihre Rituale zur Partnersuche indem sie sich in den schönsten Grün-, Blau- und Türkistönen zeigten und energisch mit dem Kopf nickten während die Weibchen sich desinteressiert sonnten. Die verdiente Erfrischung gönnten wir uns an der ruhigen Playa Mansa bevor wir mit dem Taxiboot über Monsterwellen zurück nach Puerto Ayora bretterten.
Tauchen war angesagt. Unser letzter Tauchgang lag schon eine Weile zurück und angesichts dessen, dass es sich bei Seymour und Mosquera um sehr haienreiche Spots handelt, waren wir doch etwas kribbelig. Nach gut einer Stunde Schiffsfahrt war es dann endlich soweit, der erste Tauchgang vor der Küste der Isla Seymour Norte stand an. Kaum unter Wasser schwammen wir mit abertausenden von bunten Fischen, beobachteten Weissspitzen-Haie beim Dösen, majestätische Rochen und gar ein paar Hammerhaie - genau sie waren der Grund, weshalb wir auf Galápagos unbedingt tauchen wollten, die Hammerhaie. Sie bevorzugen die warmen Küstengebiete der Ozeane und die Chancen sie hier anzutreffen sind gross. Während unserem zweiten Tauchgang bei der Isla Mosquera hatten wir das Glück auf eine ganze Schule an Hammerhaien zu stossen.
Diesen Erfolg mussten wir feiern und traffen uns abends mit Livia & Raphael, die wir auf der „Fragata“ Yacht kennengelernt hatten. Wir schlenderten durch die „Kioskos“ in Puerto Ayora und suchten uns den frischesten Skorpion-Fisch aus, eine hiesige Spezialität. Zusammen mit leckeren Langusten und ein paar Beilagen genossen wir ein wahrhaftes Festmahl. Mit einem Absacker und ein paar Runden Jenga ging ein ereignisreicher Tag zu Ende.
12.01. - 16.01.2020 Isla San Cristóbal
Zwei Stunden über die raue See... nichts für schwache Nerven und Seekranke. Doch wir meisterten die Überfahrt und kamen heil auf der Insel San Cristóbal an.
Unweit der Stadt Puerto Baquerizo Moreno, wo wir uns für die nächsten Tage einquartierten, liegt der schöne Strand „La Lobería“. Hier muss man schon mal damit rechnen, dass der, der sich neben einen in die Sonne legt, ein Seelöwe ist. Die Meisten sind jedoch harmlos und erst einige Monate oder Wochen alt - einfach zum Verlieben!
Mit einem Taxi liessen wir uns ins Hochland San Cristóbals chauffieren. Da wir noch nicht genug von den Galápagos-Schildkröten hatten, besuchten wir die Aufzuchtstation „Galapaguera“. Hier leben rund 170 gepanzerte Riesen. Der Grossteil der Schildkröten wird nach Erreichen des 8. Lebensjahres in die Natur frei gelassen.
In Puerto Chino spazierten wir dem schönen Strand entlang und hoch zum Aussichtspunkt über die Bucht, wo ein Blaufusstölpel für uns vor der Kamera posierte. Auf dem Rückweg Richtung Puerto Baquerizo Moreno wollten wir uns noch den Kratersee El Junco ansehen, doch die Nebelschwaden hingen dicht an den höchsten Erhebungen der Insel und wollten sich nicht lichten.
Zurück an der Küste war von Nebel keine Spur mehr, im Gegenteil, die Sicht vom Cerro Tijeretas war super. In der Bahia Tijeretas plantschten wir mit einem verspielten Seelöwen und beobachteten ein paar Meeresschildkröten beim genüsslichen Algenverzehr.
Der Roca León Dormido, auch bekannt als Kicker Rock, ist DER Tauchspot und eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten auf San Cristóbal - und wir mussten natürlich dahin! Zuerst liessen wir am traumhaften Strand bei Cerro Brujo die Seele baumeln bevor wir uns in die Neopren-Anzüge quetschten - und die brauchten wir für die beiden Tauchgänge am Kicker Rock. Wie noch nie zuvor durchtauchten wir mal angenehm warme dann wieder eisig kalte Strömungen. Uns, aber auch den Hammerhaien, gefiel es vorallem in den wärmeren Teilen und wir kamen den mächtigen Jägern aussergewöhnlich nah. Auch die Galápagos-Haie waren nicht minder beeindruckend. Doch auch die kleinsten Fische können ein wirklich unvergessliches Erlebnis sein - nämlich dann, wenn es plötzlich dunkel um einen herum wird, weil man durch einen riesigen Schwarm taucht. Tauchen am Kicker Rock gehört für uns auf jeden Fall zu den Highlights auf den Galápagos-Inseln.
Die Fregattvögel auf der Isla Lobos schienen in guter Stimmung, denn sie bereiteten ihre Nester vor und die paarungswilligen Männchen bliesen zur Balz ihre knallroten Kehlsäcke auf. Auch ein paar Jungvögel in ihren Nestern und die einzigartigen Blaufusstölpel konnten wir beobachten. Doch eigentlich waren wir vorallem der Seelöwen wegen auf der Insel, weil wir von ihnen einfach nicht genug kriegen konnten. Wie überall auf dem Archipel tummeln sich auch hier eine ganze Menge kleiner Seelöwen-Babys, die neugierig unsere volle Aufmerksamkeit genossen. Auch beim Schnorcheln waren die Kleinen zum Spielen aufgelegt und schwammen mit uns um die Wette.
In Puerto Baquerizo Moreno trifft das Stadtleben auf Wildtiere - die niedlichen Seelöwen relaxen zu Hunderten mitten in der Stadt. Wir waren jeden Abend erneut entzückt und hätten die Tiere Stundenlang beobachten können. Doch die guten Cocktails und leckeren Abendessen warteten auf uns und wir liessen uns so richtig verwöhnen.
Die Galápagos-Inseln sind ein Traumziel für Viele. Spätestens nach diesen insgesamt zwei Wochen auf dem Archipel wissen wir auch weshalb - die kleine isolierte Welt hier ist landschaftlich aber vorallem der Tiere wegen absolut einzigartig. Wir sind dankbar, uns den Traum Galápagos erfüllt zu haben - einer unserer Höhepunkte auf dem Südamerikanischen Kontinent!