22.10.2019 Písac
Písac - das Tor zum Valle Sagrado, dem Heiligen Tal der Inka. Hoch über dem Dorf liegt auf einem Hügel die erste Inka-Stätte, die wir besuchten. Die Terrassen und Ruinen scheinen mit dem Gebirge zu verschmelzen. Wir wanderten über steile Treppen und durch enge Tunnel zum Sonnentempel mit dem Intihuatana, dem Felsen an welchem die Sonne angebunden sein soll. Die Baukunst der Inka ist echt beeindruckend. Die Felsen wurden als Mauern oder Fundamente in die Architektur mit einbezogen und die teils tonnenschweren Steinbrocken von Steinmetzen so milimetergenau behauen, dass sie ohne Mörtel aufenandergesetzt werden konnten - so genau, dass wirklich kein Blatt dazwischen passt. Beeindruckt und neugierig, waren bereit tiefer in das Heilige Tal einzutauchen.
23.10.2019 Ollantaytambo
Enge Pflasterstein-Gassen, bunte Geschäfte und die vielen typischen Restaurants prägen dieses charmante Anden-Dorf. Wir schlenderten durch die Gassen, die nur zu Fuss erkundbar sind und entdeckten kleine Innenhöfe, aus denen das unüberhörbare Quietschen der Meerschweinchen drang. Die süssen Nager rennen hier frei rum und vermehren sich im Handumdrehen. Dass sie in Ollantaytambo auf jeder Speisekarte anzutreffen sind, wollten wir uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht eingestehen. Und doch wagten wir wenige Stunden später „Cuy al Horno“ zu bestellen was sich zwar als besser als erwartet und doch irgendwie komisch herausstellte.
24.10. - 26.10.2019 Machu Picchu
Viele Wege führen nach... Machu Picchu. Unserer führte uns über eine kurvenreiche Passstrasse nach Santa María und von da dem Río Urubamba folgend bis Santa Teresa. Nach einer Nacht im Dschungel liessen wir unseren Campervan zurück und erreichten mit einem Taxi Hidroeléctrica. Ab hier kann man entweder mit dem überteuerten Zug nach Aguas Calientes fahren oder man macht es wie die Inka und geht zu Fuss. Nach guten 11 km Marsch entlang den Gleisen durch den Regenwald erreichten wir Aguas Calientes und bezogen da unser Hotelzimmer für eine Nacht.
Aguas Calientes liegt in einer tiefen Schlucht und besteht fast ausschliesslich aus Unterkünften, Restaurants und, mit Souvenirs überhäuften, Marktständen. Wie wir, bleiben die meisten Touristen nur eine oder zwei Nächte und kommen nur aus einem einzigen Grund: Machu Picchu.
Es war soweit, wir erfüllten uns einen Traum und besuchten die „verlorene Inka-Stadt“, das Wunder auf dem Berg - Machu Picchu. Pünktlich um 05:00 Uhr warteten wir bei der ersten Ticketkontrolle an der Brücke über den Río Urubamba. Die Sicht auf die Ruinenstadt mussten wir uns zuerst erarbeiten. Über 1700 Treppenstufen stiegen wir durch den Nebelwald empor um sportliche 45 Minuten später vor den Pforten Machu Picchus zu stehen.
Beim Postkarten-Aussichtspunkt angekommen, war ausser der dicken Wolkendecke nichts zu sehen - den mystischen Moment, als sich die weissen Nebelschwaden auflösten, werden wir aber niemals vergessen!
Wir wanderten zur schwindelerregenden Puente del Inca, die sich an die senkrecht abfallende Felswand klammert und zur Puerta del Sol, von wo wir die Ruinen aus der Ferne bestaunen konnten.
Bis Heute ist unklar, wozu Machu Picchu genau diente. Wurde die Stadt gegründet um die Inkakultur erneut an die Macht zu bringen? War sie beim Einmarsch der Spanier bereits vergessen? Oder handelte es sich gar um einen Schlupfwinkel der Inka? Fest steht, die Inka-Stadt wurde innert 90 Jahren, zwischen 1450 und 1540 erbaut. Dies von einem Volk, das weder das Rad, Lasttiere noch Metallwerkzeug kannte. Umso beieindruckender, dass die Mauern aus den teils riesigen, perfekt angepassten Felsbrocken noch Heute intakt sind. Nach einem Spaziergang durch die Ruinen, machten wir uns wieder auf den Weg ins Tal und zurück nach Santa Teresa. Machu Picchu - ein wahres Highlight unserer Südamerika-Reise!
27.10. - 28.10.2019 Ollantaytambo
Zurück in Ollantaytambo, war das Dorf kaum wieder zu erkennen. Die Vorbereitungen zum Jubiläumsfest waren in vollem Gange. Wir packten diese Chance und besuchten fast allein die Inka-Festung, die über Ollantaytambo wacht.
Natürlich liessen wir uns das Volksfest am 28. Oktober nicht entgehen. Stolz und in ihre traditionellen Trachten gekleidet, präsentierten die verschiedenen Gruppen ihre Tänze.
29.10.2019 Moray & Salineras de Maras
Vom Heiligen Tal fuhren wir über eine enge und holprige Passstrasse nach Moray. Hier liegen die kreisförmig angelegten Inka-Terrassen, die verschiedene Mikroklimas aufweisen und einst für landwirtschaftliche Zwecke genutzt wurden.
Ganz in der Nähe befinden sich die Salineras de Maras. Die rund 3000 Salzbecken liegen Terrassenförmig in einer engen Schlucht und werden über ein geniales Kanalsystem von einer salzhaltigen Quelle gespeist.
30.10. - 08.11.2019 Cusco
Zentrum der Inka-Kultur und „Nabel der Welt“ - wir waren in Cusco, der Anden-Stadt auf 3400 M.ü.M., wo sich Tradition und Moderne treffen. Zunächst nutzten wir noch die letzten Tage unseres Touristen-Tickets und besichtigten die Inka-Stätten Chinchero, Tambomachay, Pukapukara und Sacsayhuamán. Nach so vielen Ruinen, war unser Inka-Bedarf vorerst gestillt und wir freuten uns auf das Stadtleben.
Wir quartierten uns auf dem stadtnahen Campingplatz Quinta Lala ein. Aus ein paar Tagen Cusco wurden 10 Tage, die im Nu verflogen. Dies dank den vielen tollen Leuten, die wir hier kennengelernt haben. Der bunte Mix aus aller Welt schien uns allen zu gefallen. Zusammen feierten wir Halloween, genossen Abende mit BBQ und Pizza oder in den besten Restaurants Cuscos. Auch die Kultur kam nicht zu kurz - wir erkundeten die Gassen rund um die Plaza de Armas, das hübsche Quartier San Blas und den Mercado San Pedro. Für die Frauen stand sogar ein Ausflug zum Textilmarkt in Chinchero auf dem Programm während sich die Männer ums Wohl unserer Fahrzeuge kümmerten.
In diesem Sinne: Danke an Skye & Nick, Margot & Tom, Fredrik & Caroline und Britt & Jeroen für die tolle und unvergessliche Zeit in Cusco!