14.02. - 16.02.2019 Parque Nacional Perito Moreno
Die Ruta 40 - sie führt 5224 km lang vom einen zum anderen Ende Argentiniens. Die oft unasphaltierte „Quarenta“ scheint zu zerfallen und doch wäre unsere Reise auf der Panamericana nicht ausgekostet, wenn wir nicht auch auf dieser Fernstrasse einige Kilometer hinter uns liessen. Zu unserem Roadtripp gehörte diesmal auch eine Stunde Warten an der Tankstelle... immerhin kam der Tanklaster so schnell mit frischem Diesel angefahren, vielleicht werden wir künftig noch länger oder gar vergebens warten.
Wenn das Navi für 136 km 5 Stunden rechnet, was erwartet einen da wohl? Maximal 30 km/h, nur Ripio- und Schotterstrasse bis zum Horizont. Das Thermometer kletterte auf sage und schreibe 50°C... Wir waren Richtung Perito Moreno Nationalpark durch die Pampa del Asador unterwegs. Asador heisst Grill - diese Namensgebung erstaunt uns bei diesen Temperaturen kaum. Ziel war der verschlafene Nationalpark am Fusse der Anden, der bis heute noch nicht von den grossen Touristenmassen wach gerüttelt wurde. Sicher auch weil die Anreise kein Zuckerschlecken ist, aber es lohnt sich.
Wir legten gute 500 Höhenmeter zurück um vom Gipfel des Cerro León über den Park blicken zu können. In Patagonien denkst du fast jeden Tag: „So starken Wind habe ich noch nie erlebt.“ Seit wir uns aber die letzen paar Meter über den Bergkamm zum Aussichtspunkt kämpften, hoffen wir wirklich, dass der gnadenlose Wind, den wir dort oben erlebten, nicht mehr getoppt wird. Die Aussicht auf den türkis-grau-grünen Lago Belgrano, die gelb-braune Steppe und die umliegenden Berge war trotzdem - und im wahrsten Sinne des Wortes: Atemberaubend!
17.02.2019 Peninsula Belgrano
Nur eine schmale Landbrücke verbindet die Peninsula Belgrano mit dem Festland. Wir wanderten auf dem Circuito Chico rund um die Halbinsel und genossen die patagonische Vegetation rund um die kleinen Lagunen und vorallem die immer wieder tolle Sicht auf den Lago Belgrano. Durch die verschiedenen Zuflüsse, die unterschiedliche Gletscherpartikel mitführen, ist dieser See 3-farbig, als hätte jemand mit Wasserfarbe experimentiert. Eine düstere Regenwand zog auf, zauberte einen Regenbogen in die mystisch wirkende Landschaft und spornte uns an, schnell ans Ziel zu gelangen - wir wurden verschont und konnten uns noch im See erfrischen bevor wir zurück zur Ruta 40 fuhren.
18.02.2019 Cueva de las Manos
Die Cueva de las Manos liegt in der malerischen Schlucht des Río Pintura. Ein Weg führte uns zu den Höhlen, die 1999 von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurden. Und tatsächlich sind die Malereien, die man hier bestaunen kann, etwas Besonderes. Es handelt sich um über 2000 Handnegative in rot, schwarz, weiss, violett, gelb und grün. Ausserdem zeigen die Malereien von 7000 bis 1000 v.Chr., wie und wo die Ureinwohner die Guanakos gejagt haben. Ein wirklich spannender Abstecher von der Ruta 40, die uns weiter nordwärts nach Perito Moreno führte.
19.02. - 22.02.2019 Perito Moreno - Los Antiguos
Los Antiguos am Lago Buenos Aires. Die Hochburg für Kirschenanbau stand nicht auf dem Reiseprogramm, wurde jedoch zum Notstop. Der unsägliche Wind zwang uns und vorallem Ernesto‘s Dachfenster in die Knie. Wir gaben uns geschlagen und legten eine Zwangspause auf dem windgeschützten Campingplatz ein. Die Zeit nutzten wir um unser Dachfenster wieder auf Vordermann zu bringen und gründlich zu kleben. Wenn es nun dem Wind standhält ist auch mit uns wieder gut Kirschen-Essen und die Weiterreise aus Los Antiguos über die Grenze nach Chile kann losgehen.