Punta Tombo - Laguna Margarita

13.01. - 14.01.2019 Gaiman - Punta Tombo

Als hätten wir in den vergangenen Tagen nicht genug Schotterpisten hinter uns gebracht, entschieden wir, der Küste des Golfo Nuevo entlang bis nach Puerto Madryn zu tuckerln. Die Bucht liegt wunderschön und wir fanden einen tollen Übernachtungsplatz direkt am Strand. Pünktlich wie ein Uhrwerk kam auch an diesem Abend der Wind auf. Diesmal in Form eines regelrechten Sandsturms. Ernesto wurde von oben bis unten mit Meerwasser bespritzt und gesandstrahlt während wir in dessen Innern Zuflucht fanden.


Über Puerto Madryn fuhren wir nach Gaiman, einem Städchen mit walisischen Wurzeln und dann weiter bis nach Punta Tombo. Das Naturschutzgebiet ist Südamerikas grösstes Brutgelände der Magellan-Pinguine. Hier nisten über eine halbe Million der manchmal etwas tollpatschig watschelnden Pinguine. Wohin man sieht sind Nester - unter Sträuchern, in Löchern, zwischen Steinen. Und oft guckt einem daraus ein kleines, strubeliges Pinguin-Kücken an. Strubelig deswegen, weil gerade die Zeit des Mauserns begonnen hat. Die Ausgewachsenen verbrachten die Zeit beim Faulenzen, Sonne-geniessen, Surfen am Strand oder damit Nahrung ins Nest zu bringen. Wir waren entzückt dem Geschehen zuzusehen.

15.01.2019 Monumento Natural Bosques Petrificados

Zurück auf der Ruta 3, unserer Hauptstrasse in Richtung Süden folgend, lernten wir die Vorzüge der hiesigen Tankstellen kennen. Ausgeschlafen, frisch geduscht und mit vollen Diesel- und Wassertanks waren wir bereit für die nächsten paar hundert Kilometer. Weit und breit nichts ausser der unendlichen Pampa Argentiniens.


Ein Abstecher über eine holprige Schotterstrasse brachte uns in eine plötzlich ganz andere Landschaft. Vor uns türmten sich Vulkane und Hügel in unterschiedlichsten Farben. Kleine Wasserstellen in der sonst staubigen Steppe bieten genug Nahrung für Maras und Guanakos und anscheinend sollen hier auch Pumas unterwegs sein. Wir waren im Monumento Natural Bosques Petrificados. Die zum Teil 41 Meter langen und über 1 Meter dicken versteinerten Baumstämme liegen in dieser einzigartigen Kulisse und wirken so, als wären sie noch immer aus Holz. Ein toller und lohnenswerter Abstecher.

16.01. - 18.01.2019 Laguna Azul - Magellanstrasse

Zurück auf der Ruta 3 fegte der starke Wind unaufhörlich über die Ebene. Wir legten viele Kilometer zurück und kamen dem nächsten Grenzübergang immer näher. Vorher mussten aber alle frischen Lebensmittel wie Früchte, Gemüse und Fleisch vertilgt werden. Dazu fuhren wir zur Laguna Azul. Ein kleiner, blauer See in einem erloschenen Vulkankrater - eine tolle Aussicht! Am nächsten Morgen stand der Paso Integración Austral, die Grenze zu Chile, an und 70 Minuten später fuhren wir erstmals auf chilenischem Boden. Um ein Glas Honig und unsere geliebten getrockneten Tomaten ärmer, ging’s weiter südwärts bis zur berühmt berüchtigten Magellanstrasse. Wir warteten gut anderthalb Stunden bis wir im Campervan auf die Fähre fahren konnten. Kein Wellengang - was für ein Glück. Nach der kurzen Meeresüberquerung ging die Fahrt weiter bis an die Küste der Bahía Inútil, wo wir unweit des Eingangs zum Parque Pingüino Rey übernachteten.

19.01.2019 Parque Pingüino Rey

Am Morgen waren wir die ersten Gäste, die den Königspinguinen einen Besuch abstatteten. Diese Art der Pinguine kommt nur zwischen dem 45. und 55. südlichen Breitengrad vor. Die stolzen Tiere werden bis zu 95 cm gross und sind mit ihrer orange-gelben Färbung wunderschön anzusehen. Wie bei allen Pinguinen, ist es auch bei der Königsklasse sehr amüsant zu beobachten, wie sie sich watschelnd fortbewegen. Anscheinend haben sie verhältnismässig grosse Fussflossen weshalb sie die Flügel zum Ausbalancieren brauchen. Als wir uns sattgesehen hatten, fuhren wir bereits zum nächsten Grenzübergang. Die Fahrt wurde jäh unterbrochen als die Gauchos mit ihren Hunden über 3000 Merino-Schafe von der einen auf die andere Strassenseite trieben.


Bei der Grenzkontrolle San Sebastian angekommen reisten wir zunächst aus Chile aus bevor wir erst 14 km später in Argentinien wieder einreisten. Und da war sie wieder, unsere Ruta 3. Wir folgten ihr bis zu einem hübschen Übernachtungsplatz am Rio Ewan. Ab hier begann sich die Vegetation zu ändern. Die kleinen Büsche und die weite Ebene wichen moosbehangenen Bäumen und Bergen - endlich Berge!

20.01. - 21.01.2019 Laguna Margarita

Durch dichte Wälder fuhren wir zur Laguna Margarita. Der See liegt malerisch eingebetet zwischen bewalteten Hügeln. Wir konnten mit unserem Camper direkt ans Ufer fahren und verbrachten einen gemütlichen Nachmittag. Die perfekte Gelegenheit unseren Omnia-Backofen auf die Probe zu stellen und den Schmutzfink Ernesto einmal gründlich zu putzen.


Das Ende der Welt ist unser nächstes Ziel - hier, an der schönen Laguna Margarita haben wir entschieden, dass wir auch bis ans Ende unseres Lebens gemeinsam gehen wollen. Dieses freudige Ereignis feierten wir mit unseren Freunden Landroots aus Brasilien, die spät abends zu uns stiessen und ihren besten Cachaça auftischten.


Der nächste Tag war typisch für diese Gegend hier: kalt, verhangen und regnerisch. Wir blieben im warmen Camper und haben einfach mal nichts gemacht.

360° Panorama Laguna Margarita

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